Kunden sind empört

Grobe Brösel um Halteverbot vor beliebter Bäckerei

Michaela (li.) und Dagmar Seitner kämpfen gegen Erweiterung des Halte- & Parkverbots

(Bild: Imre Antal)

Das kuriose Vorgehen der Bezirkshauptmannschaft bringt Kunden einer Bäckerei im Wienerwald zur Weißglut. Sie können bald nicht mehr mit dem Auto vor der Filiale stehenbleiben.

Eine Institution im Wienerwald kämpft aktuell gegen bürokratische Windmühlen! Der Bäckerei Seitner in Mauerbach, einer der letzten privaten Nahversorger in der Region, sollen in Zukunft die Halteflächen – wie etwa für Lieferanten und auch gehbehinderte Kundschaft – direkt vor der Haustür gestrichen werden. Im ehemaligen Straßendorf löst der Bann von Pkw und Lkw einen Proteststurm aus.

Halteverbot verhindert keine Unfälle
Die Chefinnen Dagmar (57) und Michaela (53) verstehen die Welt nicht mehr: „In den vergangenen 50 Jahren gab es im Bereich der nahen Kreuzung nur zwei Unfälle. Während des Umbaus wurde dann aber ein Kind angefahren. Das hätte jedoch ein Halteverbot vor unserem Geschäft auch nicht verhindern können. Wir brauchen diese Flächen, sonst wird es noch schwieriger zu überleben“, erklären die Schwestern beim Lokalaugenschein der „Krone“.

Wesentlich ist der Schutz der Fußgänger, und dabei insbesondere der Kinder. Bis zur Entscheidung der Maßnahmen wird streng kontrolliert.

Josef Kronister, Bezirkshauptmann St. Pölten-Land

Behörden wollen lieber abwarten
Nach einem Hilferuf der Bäckerfamilie kommen Gemeinde und Bezirkshauptmannschaft St. Pölten unter Beschuss, es wird lautstark nach einer Lösung mit Hausverstand verlangt. Während Ortschef Peter Buchner bereits Verhandlungen für mehr Stellplätze auf dem gegenüberliegenden Postbus-Areal führt, zeigt sich „Oberverkehrsregler“ Josef Kronister abwartend: „Wir werden die Angelegenheit mit dem Amtssachverständigen nochmals auf Alternativen überprüfen und anschließend geeignete Maßnahmen festlegen.“

Eine ganze Region wartet nun auf die Entscheidung, es geht ja ums Frühstückssemmerl!