Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat angesichts des Großangriffs der pro-iranischen Hisbollah weitere militärische Reaktionen angekündigt. Die israelischen Angriffe auf Ziele der Schiitenmiliz im Libanon am Sonntag seien „nicht das letzte Wort“ gewesen, sagte Netanyahu bei einer Kabinettssitzung. „Wir treffen die Hisbollah mit überraschenden, vernichtenden Schlägen.“
Die israelische Armee habe tausende Kurzstreckenraketen der Hisbollah zerstört, „die alle dazu bestimmt waren, unsere Zivilisten und Streitkräfte“ zu treffen, führte Netanyahu aus. Zudem habe die israelische Armee „alle Drohnen“ abgefangen, welche die Hisbollah „auf ein strategisches Ziel in Zentralisrael“ gestartet habe.
Mossad-Zentrale im Visier?
Um welches Ziel sich handelte, sagte Netanyahu nicht. Israelischen Medienberichten zufolge hatte die Hisbollah die Zentrale des Auslandsgeheimdienstes Mossad in Tel Aviv ins Visier genommen.
Knapp vier Wochen nach der Tötung ihres Militärchefs Fuad Shukr hatte die Hisbollah am Sonntagmorgen einen Großangriff auf Israel ausgeführt – ihn nach wenigen Stunden aber bereits wieder für beendet erklärt. Die von Teheran unterstützte Schiitenmiliz griff den Norden Israels nach eigenen Angaben mit mehr als 300 Raketen an. In Israel wurde der Ausnahmezustand ausgerufen, die meisten Beschränkungen wurden später aber wieder gelockert.
„Wer auch immer uns wehtut, dem tun wir weh“
Die israelische Armee meldete ihrerseits Präventiv-Angriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon. Dabei wurden demnach rund einhundert Kampfjets eingesetzt. Die meisten der zahlreichen im Südlibanon getroffenen Raketenwerfer der Miliz seien auf Nordisrael gerichtet gewesen, hieß es. Einige hätten aber auch das Zentrum Israels im Visier gehabt. Netanyahu versprach, „alles zu tun“, um sein Land zu schützen. Es gelte die „einfache Regel: Wer auch immer uns wehtut, dem tun wir weh“.
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