Wien kann mit neuen Rekordzahlen zum Radverkehr aufwarten. Innerhalb von nur einem Jahr ist die Zahl der Fahrten insgesamt um neun Prozent gewachsen, an einzelnen Stellen sogar mehr. Der VCÖ sieht das Rathaus, aber auch die Wiener Arbeitgeber, trotz Radweg-Offensive im Rückstand.
Neun Prozent mehr Radler innerhalb von einem Jahr haben Wiens 17 Fahrradzählstellen in der ersten Jahreshälfte gemessen. Allein die Zählstelle in der Operngasse passierten pro Monat im Schnitt mehr als 110.000 Räder, das sind jeden Monat 11.000 mehr als noch 2023. Die Außentemperaturen spielen bei der Dichte des Radverkehrs im Jahresverlauf zwar eine kleinere Rolle als früher, wirken sich aber immer noch merkbar aus: Der Juni war der stärkste Monat des ersten Halbjahrs mit einem Plus von 200.000 Fahrten gegenüber dem Mai.
„Wer mit dem Rad fährt, hilft Staus zu verringern“
„Die Öffi-Stadt Wien wird zunehmend eine Radfahr-Stadt“, resümiert Katharina Jaschinsky. Das sei erfreulich, so die VCÖ-Expertin unter Verweis nicht nur auf den Klimaschutz und den Nutzen für die eigene Fitness, sondern auch für den Stadtverkehr insgesamt: „Wer mit dem Rad fährt, hilft Staus zu verringern“, erinnert Jaschinsky auch die Autofahrer an den Nutzen des Radverkehrs für sie.
Arbeitgeber im Hintertreffen
Wiens Radweg-Offensive hält aus Sicht des VCÖ mit der wachsenden Zahl von Radfahrern nicht Schritt, der Nachholbedarf aus der Vergangenheit sei einfach zu groß. Unfalldaten der Statistik Austria würden zeigen, dass gute Radweg-Infrastruktur eine der wichtigsten Maßnahmen für sicheres Radfahren sei. Sie sind die einzigen Verkehrswege ohne ein einziges Todesopfer im vergangenen Jahr.
Noch mehr Aufholbedarf als die Stadt haben in Sachen Rad-Bewusstsein aus Sicht des VCÖ aber die Wiener Arbeitgeber. Es sei höchst an der Zeit, dass diese vermehrt über Angebote wie Jobräder und andere Anreize für Fahrradfahrten zum Arbeitsplatz nachdächten.
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