Kamil Piatkowski

„Ich lebe gerade absolut meinen Traum“

Salzburg
26.08.2024 08:00

Vor drei Jahren wechselte Kamil Piatkowski zum FC Red Bull Salzburg. Nach harten Lehrjahren ist er nun nicht mehr aus der Startelf der Bullen wegzudenken. Im Interview mit der „Krone“ spricht der Pole über die Chancen, Dynamo Kiew auf dem Weg in die Champions League auszuschalten, Conor McGregor und Trainer Pep Lijnders.

„Krone“: Kamil, ihr habt das Hinspiel gegen Dynamo Kiew auswärts mit 2:0 gewonnen. Wie beurteilst du eure Leistung in der Retrospektive?
Kamil Piatkowski: Ich bin glücklich über diesen Sieg, weil wir gut performt haben. Ganz wichtig war es, dass wir kein Gegentor bekommen haben. Man hat gesehen, dass Dynamo einen guten Fußball spielt, aber wir haben das gut erledigt. Jetzt freuen wir uns auf das Rückspiel.

Du bist seit drei Jahren Salzburg-Spieler. Wie nimmst du diese Zeit wahr?
Ich habe nicht immer gespielt, aber auch das war letztlich für meine Entwicklung wichtig. Jetzt läuft es richtig gut. Ich bin auch viel erfahrener, was wichtig ist für das Selbstvertrauen.

Du hast bei deiner Ankunft 2021 gesagt, du willst hier deinen Traum leben. Inwieweit machst du das?
Ich lebe gerade absolut meinen Traum! Und ich wünsche mir, dass es so bleibt, denn wir wollen unbedingt in die Champions League.

(Bild: GEPA/GEPA pictures)

Was ist der Schlüssel für deinen aktuellen Erfolg?
Ich denke, das Wichtigste ist, sich selbst treu zu bleiben. Das hört sich einfach an, aber oft sind es kleine Dinge, die dir gut tun. Da geht’s darum, wie lange man schläft, wie du dich ernährst und vor allem um den Glauben an sich selbst. Und ich vertraue in mich.

Wie ist das Feedback von Trainer Pep Lijnders?
Ich möchte hervorheben, dass ich sehr genau sehe, dass der Trainer mir großes Vertrauen schenkt. Das weiß ich zu schätzen und dafür bin ich ihm dankbar. Als Spieler ist es immer wichtig, dass der Trainer deine Qualitäten sieht und dir vertraut.

Dir imponiert Conor McGregor. Bist du auf dem Plätz ein ähnlicher Kämpfer wie er?
(lacht) Ich versuche mein Bestes! Vielleicht sollte ich es aber nicht ganz so wie Conor angehen, als Fußballer ist es wichtig, intelligente Entscheidungen zu treffen. Aber es stimmt, ich habe seine und viele andere Kämpfe geschaut, das ist eine Art Hobby von mir.

Wer inspiriert dich noch?
Ganz sicher mein Vater. Er hat mir immer das Gefühl gegeben, dass ich Fußballer werden kann. Schon als junges Kind hat er mich zum Training gebracht und mir das alles ermöglicht. Er wollte, dass ich es ausprobiere und glücklich werde.

Wie wichtig ist es für einen Spieler, dass es auch privat läuft, um am Platz Leistung bringen zu können?
Das hat definitiv Einfluss auf meine Leistung, da das Privatleben für mich eine große Bedeutung hat. Alles beginnt zuhause. Wenn du dort glücklich bist, du und deine Liebsten gesund sind, dann wirkt sich das auf dem Platz aus. Ich bin gerade sehr glücklich, plane die Zukunft mit meiner Verlobten. Es war immer mein Traum, die Richtige zu finden. Das ist mir mit Julia gelungen.

Ihr baut sogar ein Haus?
Ja, das stimmt. Es wird aber noch Zeit brauchen (lacht).

Ihr habt nach dem Spiel in Lublin zwei Tage frei bekommen. Wie gut tut es, auch mal abschalten zu können?
Das tut insofern gut, weil gute Regeneration essenziell ist. Wir hatten einen harten Saisonstart mit vielen englischen Wochen. Jetzt sind wir aber zu 120 Prozent bereit für Dynamo! Das wird ein ganz wichtiges Spiel – und wir wollen es unbedingt gewinnen!

Salzburg kann zum sechsten Mal in Folge das Ticket für die Champions League lösen. Wie schätzt du eure Chancen ein?
Wir sind 2:0 vorne, das ist eine tolle Ausgangsposition. Aber: Wir haben erst Halbzeit. Wir müssen weiter fokussiert bleiben und wissen, wie Fußball funktioniert. Jetzt spielen wir aber daheim und werden unsere beste Leistung abrufen.

Die Fans haben dich in ihr Herz geschlossen. Wie nimmst du die Salzburg-Anhänger wahr?
Ich bin einfach glücklich und kann dir und allen Fans versprechen: Ich gebe alles, um in jedem Spiel spielen zu dürfen. Ich lasse mein Herz auf dem Platz!

Abschlussfrage: Wie steht’s nach drei Jahren um deine Deutschkenntnisse?
(lacht, antwortet auf Deutsch): Ich verstehe ein bisschen, aber nicht so viel. (Wechselt wieder ins Englische) Zu 20 Prozent geht es schon. Meine Verlobte ist ja auch aus Österreich und meine Lehrerin. Es ist nicht leicht für mich, aber ich will mich verbessern. Hoffentlich kann ich in den nächsten Monaten ein bisschen Deutsch mit euch sprechen.

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