Schräger gehts kaum

„Querulant“ kam zum Demonstrieren nach Hallstatt

Oberösterreich
26.08.2024 06:00

Ein amtsbekannter Steyrer blockierte mit drei Unterstützern zwei Stunden lang eine der beiden Tunnelröhren in Hallstatt und stellte skurrile Forderungen. Der Bürgermeister ist sauer auf die Bezirkshauptmannschaft, die dies zuließ.

Es klingt wie ein Witz, ist aber wahr. Nachdem am Samstag die einheimische Bürgerliste gegen den überbordenden Tourismus in Hallstatt demonstriert hatte, stand am Sonntag ein amtsbekannter Steyrer Querulant ebenfalls vor einer der beiden Tunnelröhren – ein Demonstrationstourist! Denn der obskure Zeitgenosse war extra für seine Protestaktion ins Innere Salzkammergut gekommen.

Sperre dauerte zwei Stunden lang
Während sich die Bürgerliste mit einer viertelstündigen Blockade begnügt hatte, stand der Steyrer mit drei Unterstützern von 11 bis 13 Uhr auf der Straße. Erneut musste der Verkehr in die Touristengemeinde wechselseitig durch die zweite Tunnelröhre geleitet werden.

Zitat Icon

Ich verstehe da auch die Behörde nicht, die so etwas erlaubt. Wir haben doch nur diese eine Straße als Anbindung.

Bürgermeister Alexander Scheutz (SPÖ)

Was wollte der „Prophet“?
Doch was wollte der seltsame „Prophet“ eigentlich mit seiner Aktion bezwecken? Auf einer Tafel forderte er beispielsweise „Ihre Unterschrift für den Erhalt der Geburtenstation Waidhofen an der Ybbs“. So hatte er bei den Behörden auch seine Demonstration angemeldet, nämlich mit der Begründung, er wolle für den Erhalt der Geburtenstation eintreten, da es im südwestlichen Teil des Landes überproportional viele gebärfähige und gebärfreudige Frauen gäbe. Das es sich dabei um Niederösterreich handelt, war dem seltsamen Zeitgenossen egal. Auch die Steiermark war ihm wichtig: So demonstrierte der HTL-Lehrer auch für die Wiedereinführung des „BA“-Kfz-Kennzeichens in Bad Aussee. Der Mann ist amtsbekannt, im Jahr 2020 hatte er mit einem Traktor den Justizparkplatz in Steyr mehrfach blockiert.

„Ist nicht in Ordnung“
Der Hallstätter Bürgermeister Alexander Scheutz sagt: „So etwas ist nicht in Ordnung. Angeblich hat der Steyrer zwei Stunden lang demonstriert, weil er gehört hat, dass die Bürgerliste von der Bezirkshauptmannschaft nur eine Viertelstunde bewilligt bekommen hat. Zum Glück hat die Polizei den Verkehr super geregelt.“

Krone-Kommentar
Hoffentlich sind die Computer klüger

„Wenn bloß des Wirrwarr weniger irr war“, textete das Duo Attwenger vor ein paar Jahren in einem Lied, das man schön langsam zur heimlichen Landeshymne küren möchte.

(Bild: Krone KREATIV, Alexander Schwarzl, Markus Wenzel)

Dass nach einer Demo gegen Touristen schon Touristen zum Demonstrieren nach Hallstatt kommen, kann man nicht erfinden. Das ist Real-Satire in Echtzeit. Weil die Angst vor der Künstlichen Intelligenz gerade ein großes Thema ist – also, ich hab’ mehr Angst vor dem, was in den Gehirnen mancher Mitmenschen vorgeht. Da bräuchte es wegen Kapazitätsüberlastung dringend einen System-Neustart ...

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