Schwieriger Einsatz

Island: Eishöhle eingestürzt, Touristen vermisst

Die Eishöhle befindet sich am Breiðamerkurjökull, einem Ausläufer des Vatnajökull-Gletschers (Bild).

(Bild: AFP)

In Island ist es am Sonntagnachmittag in einer bei Touristen beliebten Eishöhle zu einem folgenschweren Eisbruch gekommen. Dabei stürzte eine Wand der Höhle ein, zwei Menschen wurden schwer verletzt worden, zwei weitere werden noch vermisst.

Die Eishöhle befindet sich am Breiðamerkurjökull, einem Ausläufer des Vatnajökull-Gletschers. Das Unglück ereignete sich, während etwa 25 Personen mit ausgebildeten Bergführern in der Höhle unterwegs waren. 

Mehrere Vermisste und Verletzte
Lokalen Medienberichten zufolge wird noch zumindest nach zwei Vermissten gesucht, dabei soll es sich um Touristen handeln. Etwa 100 Rettungskräfte, darunter spezialisierte Höhlenretter, sowie Hubschrauber waren im Einsatz, wie der Sender RÚV berichtete.

Alle verfügbaren Rettungskräfte aus dem Südland wurden an dem entlegenen Ort zusammengezogen, außerdem Polizei, Krankenwagen und Feuerwehrzüge. In der Hauptstadt Reykjavik wurde das Koordinationszentrum des isländischen Zivilschutzes aktiviert.

Ein Video auf Twitter zeigt den Einstieg in die Eishöhle – wohl nichts für Menschen mit Platzangst ...

Hubschrauber stehen für Verletzte bereit
Eine Behördensprecherin sagte, die Bedingungen auf dem Gletscher seien sehr schwierig. Es gebe noch keinen Kontakt zu den beiden im Eis eingeschlossenen Personen, sagte ein leitender Polizist RÚV zufolge. Die beiden geborgenen Touristen hätten schwere Verletzungen erlitten. Ein Verletzter sei in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Reykjavik geflogen worden, drei Hubschrauber stünden für weitere Verletzte bereit. Ein Tourist, der wenige Minuten vorher die Höhle besichtigt hatte, aber erst bei der Rückkehr ins Hotel von dem Einsturz hörte, sagte zu RÚV, sie sei nur drei bis fünf Meter tief.

Der Breidamerkurjökull im Südosten der Atlantik-Insel ist der Ausläufer des Gletschers Vatnajökull, der an der Gletscherlagune Jökulsarlon liegt. Der See mit seinen schwimmenden Eisbergen ist eine der größten Touristenattraktionen Islands und war Drehort für bekannte Hollywood-Filme wie „James Bond 007 – Im Angesicht des Todes“ sowie „Tomb Raider“ mit Angelina Jolie. In der Region werden zahlreiche Wanderungen durch Eishöhlen angeboten.