Der US-Onlineversandhändler Amazon nimmt ein neues Logistikzentrum in Nordrhein-Westfalen (NRW) in Betrieb. Rund 400 Menschen sind in der Stadt Horn-Bad Meinberg zunächst angestellt, bis zum Jahresende sollen insgesamt knapp 2000 Menschen beschäftigt sein, perspektivisch noch mehr, wie das Unternehmen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte.
In dem Logistikzentrum sollen nach Angaben von Amazon vor allem kleinere und mittlere Artikel gelagert werden wie zum Beispiel Bücher, DVDs, Tablets, Ladegeräte, Schuhe und Stofftiere. „Alles von der Größe eines Ohrrings bis zu einer Filter-Kaffeemaschine“, sagte ein Sprecher. In dem Gebäude, das größer ist als sieben Fußballfelder, ist demnach Platz für mehr als 20 Millionen Artikel.
Wie auch in einigen anderen Logistikzentren sind in Horn-Bad Meinberg hunderte Transportroboter im Einsatz, die mobile Regale mit den Waren zu den Mitarbeitern in der Warenein- und -auslagerung bringen. Die Laufwege entfielen dadurch, so der Amazon-Sprecher.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sagte anlässlich der Eröffnung: „Nordrhein-Westfalen ist infrastruktureller und wirtschaftlicher Knotenpunkt im Herzen Europas und verbindet logistische Netzwerke über den ganzen Kontinent. Das neue Amazon-Logistikzentrum in Horn-Bad Meinberg unterstreicht erneut: Wir haben hervorragende Standortbedingungen. Die Welt investiert in Nordrhein-Westfalen.“
Fast 40.000 Mitarbeiter bei Amazon Deutschland
Amazon beschäftigt nach eigenen Angaben in Deutschland etwa 38.500 fest angestellte Mitarbeiter, ein Drittel davon in NRW. Deutschlandweit hat das Unternehmen mehr als 100 Standorte, inklusive 22 Logistikzentren. Sechs befinden sich in NRW. Neben Horn-Bad Meinberg gibt es weitere in Dortmund, Mönchengladbach, Oelde, Rheinberg und Werne. Daneben betreibt der Onlineversandhändler 14 Verteil-, zwei Sortier- und ein Entwicklungszentrum. Zuletzt war ein Sortierzentrum in Dormagen geschlossen worden.
Deutschland ist ein wichtiger Markt für Amazon. Das Unternehmen ist mit Abstand größter Onlinehändler in der Bundesrepublik. Die Marktplätze und der Eigenhandel des Konzerns stehen laut HDE-Monitor für rund 60 Prozent des gesamten Onlinehandels in dem Land. Im Juni hatte Amazon angekündigt, weitere 10 Milliarden Euro in Deutschland investieren zu wollen.
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