„Currywurstmann“ Chris Töpperwien ist am Montag am Landesgericht Wiener Neustadt von den Vorwürfen der Untreue und Veruntreuung freigesprochen worden.
Die Anschuldigungen gegen den aus Reality-TV-Formaten bekannten Deutschen standen in Verbindung mit der Grill Heaven GmbH in Vösendorf (Bezirk Mödling), deren Geschäftsleiter er 2021 war. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
„Es geht nicht darum, ob er moralisch immer korrekt gehandelt oder buchhalterisch Fehler gemacht hat“, sagte die Einzelrichterin zum Freispruch für Töpperwien. Es gehe um die Beurteilung, ob strafrechtlich relevantes Verhalten vorliege. Dem Beschuldigten sei kein Schädigungsvorsatz und kein Vorsatz für unrechtmäßige Bereicherung nachzuweisen. „Nur weil eine Rechnung oder ein Beleg fehlt“, heiße das nicht, dass ein Untreuetatbestand oder ein sonstiger Tatbestand bestehe, betonte die Richterin in der Urteilsbegründung. Im Zweifel werde für den Angeklagten entschieden.
Urteil nicht rechtskräftig
In Bezug auf eine Abgeltung für Tätigkeiten der jetzigen Frau von Töpperwien verwies die Richterin auf eine grundsätzliche Vereinbarung mit den Gesellschaftern und Geschäftsführern. Diese sei u.a. durch Chats belegt. Das privatbeteiligte Unternehmen wurde auf den Zivilrechtsweg verwiesen. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab, damit ist das Urteil nicht rechtskräftig.
Der Angeklagte hatte sich zu Prozessbeginn am 8. Juli nicht schuldig bekannt. Dem 50-Jährigen wurde angelastet, private Einkäufe wie etwa einen Gartenschlauch mit Firmengeld bezahlt und Gegenstände des Unternehmens wie Grillgewürz veruntreut zu haben.
„Currywurstmann“ ist „mega happy“
Außerdem soll er Social-Media-Tätigkeiten, die von seinem Arbeitsvertrag umfasst gewesen sein sollen, an seine jetzige Ehefrau ausgelagert haben. Hier sollen laut Privatbeteiligtenvertreter fast 5000 Euro von der Grill Heaven GmbH an eine Firma von Töpperwien mit Sitz in den USA überwiesen worden sein. Insgesamt wurde der Schaden mit rund 8800 Euro angegeben.
Zur Sachverhaltsdarstellung als Basis für den Strafantrag konstatierte Verteidiger Martin J. Walser im Schlussplädoyer: „So etwas Stümperhaftes, wie hier aufgeführt wurde, habe ich noch nie gesehen.“ Die Hintergründe der Causa werden die Gerichte weiterhin beschäftigen, kündigte der Rechtsanwalt an.
„Ich bin natürlich mega happy“, reagierte Töpperwien auf den Freispruch. Die Gerechtigkeit habe gesiegt, sagte der 50-Jährige, der den Gerichtssaal unter Tränen verließ. „Es war die schlimmste Situation in meinem ganzen Leben und ich wünsche das meinem ärgsten Feind nicht“, meinte er: „Das war für mich ein Albtraum, und jetzt ist er endlich vorbei.“
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