Krebs-Kampf verloren

Trainer-Legende Sven-Göran Eriksson ist tot

Fußball International
26.08.2024 14:11

Die Fußballwelt trauert um Sven-Göran Eriksson. Der ehemalige Teamchef der englischen Nationalmannschaft hat den Kampf gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs im Alter von 76 Jahren verloren.

Anfang des Jahres hatte Eriksson bekannt gegeben, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu leiden, er habe bestenfalls nur noch ein Jahr zu leben. Erst unlängst erklärte der Schwede in einem Ausschnitt der Doku „Sven“, als positiver Mensch in Erninnerung behalten zu werden.

„Ich glaube, wir alle haben Angst vor dem Tag, an dem es vorbei ist, wenn wir sterben. Aber im Leben geht es auch um den Tod. Man muss lernen, ihn zu akzeptieren, so wie er ist. Hoffentlich werden die Leute am Ende sagen: ‘Ja, er war ein guter Mann‘“, so Eriksson. 

UEFA-Cup-Sieger mit Göteborg
Eriksson hatte 1982 mit dem IFK Göteborg überraschend den UEFA-Cup gewonnen. Während seiner jahrzehntelangen Trainerkarriere coachte der frühere Abwehrspieler anschließend zahlreiche Vereine wie Benfica Lissabon, AS und Lazio Rom sowie Manchester City und mehrere Länder-Auswahlteams. Die Europäische Fußball-Union kondolierte auf der Plattform X, dass jeder im Verband mit tiefer Traurigkeit die Nachricht vom Tod Erikssons ausgenommen habe. „Ruhe in Frieden, Sven“, schrieb die UEFA.

Seinen wohl größten Posten auf der internationalen Fußballbühne hatte er von 2001 bis 2006: Als erster Ausländer überhaupt durfte er die Fußball-Nationalmannschaft von England coachen, die der Schwede bei der WM 2002, der EM 2004 sowie der WM in Deutschland 2006 jeweils ins Viertelfinale führte.

„Ein wahrer Gentleman des Spiels“
Großbritanniens Thronfolger Prinz William als Schirmherr des englischen Fußballverbandes FA würdigte Eriksson in einer Nachricht auf X. Es sei traurig, von dessen Tod zu erfahren. Er habe Eriksson mehrmals getroffen während dessen Zeit als Trainer von England und sei von dessen Ausstrahlung und Leidenschaft für den Fußball beeindruckt gewesen. „Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden. Ein wahrer Gentleman des Spiels.“

Der britische Premierminister Keir Starmer schrieb auf X, Eriksson werde für seinen großen Beitrag zum englischen Fußball in Erinnerung behalten. Der Fußballverband FA sprach von einem sehr traurigen Tag. „Er gab England-Fans solch‘ besondere Momente“, teilte Verbandschef Mark Bullingham auf X mit. Niemand könne jemals den 5:1-Sieg in München gegen Deutschland unter seiner Leitung vergessen. „Er wird sehr vermisst werden. Und wir werden ihn ehren, wenn wir nächsten Monat in Wembley gegen Finnland spielen.“

In Schweden gilt „Svennis“ als größter Fußballtrainer, den das Land jemals hatte. Nach Bekanntwerden seiner Krebsdiagnose würdigte ihn die Sport-Elite des skandinavischen Landes ebenso wie viele Wegbegleiter seiner Zeit in England.

Ein Match als Liverpool-Coach
Bis zuletzt hatte Eriksson in der Öffentlichkeit versucht, positiv zu bleiben und der Krankheit mit Frohsinn entgegenzutreten. Zum Abschluss seines Lebens auf der Trainerbank durfte er sich im März noch einen Herzenswunsch erfüllen und den FC Liverpool bei einem Legendenspiel an der Anfield Road betreuen. Dazu eingeladen hatte ihn der damalige Coach der Reds, Jürgen Klopp.

Erst am Samstag war Ex-Austria-Coach Christoph Daum an Krebs verstorben, nun hat die Fußballwelt einen weiteren großen Namen verloren ...

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