Strom auf alpinen Hütten – ein rares Gut! Umso wertvoller ist das jetzt auf der „Julius Seitner“ in den Türnitzer Alpen installierte Windrad. Moderne „Rotor-Riesen“ ersetzen auch bestehende Anlagen in Pillichsdorf im Weinviertel.
Vor allem in den dunkleren Wintermonaten reichte die Sonnenenergie nicht aus. „Dann musste trotz PV-Anlage – nicht unbedingt klimafreundlich, aber leider zur Stromversorgung unabdingbar – das Benzin-Notaggregat angeworfen werden“, schildert Bernhard Schwarz, der umweltbewusste Wirt der Julius Seitner-Hütte in 1185 Metern Seehöhe.
Zusatzerschwernis für den Hüter dieses beliebten Alpin-Stützpunktes: Der Gipfelgastronom musste den Treibstoff am Rücken über Stock und Stein in lichte Höhe schleppen. Ein Manko, das die Mitglieder des Gebirgsvereines aktiv werden ließ. Jetzt haben diese Mühen aber ein Ende. Und auch das Kapitel des fossilen Zeitalters auf dem Stützpunkt zwischen Türnitz im Bezirk Lilienfeld und der Pielachtal-Gemeinde Loich im Bezirk St. Pölten kann endlich abgeschlossen werden. Seit kurzem surrt auf einer Felszinne ein leistungsstarkes Windrad, das von echten Idealisten errichtet worden ist.
„Saubere Alpen“
„Damit sind wir so gut wie energie-autark. Denn der erzeugte Zusatz-Ökostrom wird die UV-Anlage zur Wasserdesinfektion, die Wasserpumpe und die Gefriertruhe sowie den Geschirrspüler am Laufen halten“, erklärt Vereinsmanager Christian Schreiter. Der Alpenverein „Gebirgsverein“ zieht das Konzept der „sauberen Alpen“ übrigens auf allen 19 Schutzhütten in fünf Bundesländern konsequent durch.
Wenn die Politik unaussprechliche Fremdwörter benutzt, bekommt man schnell den Eindruck, es gebe etwas zu verbergen. Dabei müssen die Pläne für den Windpark Pillichsdorf im Bezirk Mistelbach, die derzeit unter dem Motto „Repowering“ laufen, gar kein Geheimnis bleiben. Dann nach der positiven Umweltverträglichkeitsprüfung steht dem Aus- und Umbau der Windkraftanlage nichts mehr im Weg, wie ÖVP-Landesvize Stephan Pernkopf nun der „Krone“ verriet: „Fünf bestehende Anlagen werden abgebaut und durch sieben neue, hochmoderne Windräder ersetzt.“
Zu den aktuell 800 Windrädern kommen in den nächsten Jahren noch einmal 200 dazu. Damit verdoppeln wir die Stromproduktion.
Stephan Pernkopf, ÖVP-Landesvize und Umweltreferent
Bild: NLK
Dadurch wird die Leistung vor Ort von bisher 16 auf 56 Megawatt mehr als verdreifacht. Damit versorgt der Windpark künftig mehr als 33.000 Haushalte mit sauberem Ökostrom. „Seit 2005 sind die CO₂-Emissionen im Land um mehr als ein Drittel gesunken“, betont Pernkopf, der auch in den Ausbau der Stromnetze investieren will.
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