Wie berichtet, ist am frühen Samstagnachmittag ein 29-jähriger in Deutschland wohnhafter Mann unmittelbar vor dem Bregenzer Bodenseeufer ertrunken. Die Wiederbelebungsmaßnahmen wurden durch unzählige Gaffer gestört.
Eigentlich hatte die Rettungskette perfekt funktioniert: Nur neun Minuten nach der Alarmierung konnten die Taucher der Wasserrettung den leblosen Mann aus dem Bodensee bergen. Zuvor waren seine Lebensgefährtin und die zwei Kinder genau an diesem Unterfangen gescheitert – was daran lag, dass der Bodensee an dieser Stelle trotz der Ufernähe steil abfällt, folglich war der Ertrinkende binnen weniger Sekunden aus dem Blickfeld verschwunden. Nach der Bergung machten sich die Einsatzkräfte umgehend daran, den Verunglückten zu reanimieren.
Sogar Eltern mit Kindern unter den Gaffern
Die Arbeit wurde den Helfern allerdings durch unzählige Gaffer erschwert, die ohne jegliches Feingefühl den Kampf zwischen Leben und Tod hautnah mitverfolgten, so mancher hielt die tragischen Momente sogar per Mobiltelefon fest. Besonders schockierend: Auch viele kleine Kinder waren unter den Schaulustigen – und deren Eltern standen daneben.
Wenn so viele Schaulustige vor Ort sind, stört das natürlich extrem und das ist für die Einsatzkräfte sehr belastend.
Manuel Winkel, Einsatzleiter der Wasserrettung
Manuel Winkel, der den Einsatz der Wasserrettung leitete, hat für ein derartiges Verhalten überhaupt kein Verständnis: „Wenn so viele Schaulustige vor Ort sind, stört das natürlich extrem und das ist für die Einsatzkräfte sehr belastend. Eigentlich sollte man sich ja konzentrieren, man würde Platz brauchen – und stattdessen machen sich überall irgendwelche Leute breit“, echauffierte er sich gegenüber dem ORF Vorarlberg.
Die Retter versuchten letztlich bis zu Einlieferung ins nahe Landeskrankenhaus Bregenz, den 29-Jährigen zu reanimieren – dort konnte aber nur noch der Tod des Mannes festgestellt werden.
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