Roter Regen. Was fiel auf beim ORF-Sommergespräch mit SPÖ-Chef Andreas Babler? Nach drei Open-Air-Interviews auf der Terrasse am prächtigen Traunsee mit den Chefs von Neos, Grünen und Freiheitlichen musste Martin Thür gestern wegen des aktuell feuchten Wetters mit dem Spitzenkandidaten der SPÖ erstmals unter Dach flüchten. Es reicht, dass der Ober-Rote in seiner Partei im Regen steht. Einerseits wurde er mit Klaus Luger zwar gerade erst einen scharfen innerparteilichen Kritiker durch dessen Rücktritt als Linzer Parteichef und Bürgermeister nach der Lügen-Affäre los. Andererseits wurde via „Krone“ heftige Kritik an Bablers Programm durch die Wiener SPÖ-Spitzenkandidatin Doris Bures bekannt. In einem Brief hatte sie Inhalte und den „undemokratischen Weg“ zum Programm kritisiert – und den „Verdacht der Unernsthaftigkeit“ in den Raum gestellt. In der Einleitung zum Sommergespräch wurde Babler nun zwar einerseits von einem Freund als „Freispielkönig“ (beim Flipperspiel) tituliert. Andererseits versicherte der Wahlkämpfer aber im Interview, „das Leben ist alles, nur kein Spiel.“ Tatsächlich entwickelte sich ein sehr ernsthaftes Gespräch über Mindestsicherung, Migration, aber vor allem auch über die Zerrüttungen in seiner Partei. „Ich werde das jetzt durchkämpfen!“ Aber das sei kein leichter Kampf, gestand der Parteichef. Ja, Babler steht wirklich im (roten) Regen.
Viel mehr abschieben. Der große Konkurrent Andreas Bablers im Kampf um das Kanzleramt, der aktuelle Amtsinhaber Karl Nehammer von der ÖVP, ist erst nächste Woche bei seinem Sommergespräch am Traunsee dran. Aber Nehammer ließ gestern auch aufhorchen: Im Interview mit der „Krone“ geht er auf das drängendste Anliegen der Menschen im Land ein: die in unserer Initiative „Die Stimme Österreichs“ am lautesten erhobene Forderung „Wer unsere Regeln nicht befolgt, wird abgeschoben!“ Sie hat nach dem fürchterlichen Attentat im deutschen Solingen, wo ein Syrer, der längst nach Bulgarien rückgeführt hätte sein sollen, untergetaucht war – und jetzt drei Menschen beim Jubiläums-Stadtfest tötete, weitere schwer verletzte. Der Kanzler verweist darauf, dass man in Österreich alle Möglichkeiten ausschöpfe, um Menschen, die Straftaten begangen haben oder keinen Aufenthaltstitel haben, außer Landes zu bringen. Der ÖVP-Chef bilanziert: „Wir liegen dieses Jahr bei 13.000 Außerlandesbringungen.“ Er gibt aber auch zu, dass das noch nicht gut genug sei und so kommt Nehammer zur Erkenntnis: „Wir müssen noch viel mehr abschieben.“ Wie wahr!
Kommen Sie gut durch den Dienstag!
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