30.000 Euro überwiesen

Betrug: Pensionistin hatte Riesenglück im Unglück

Ombudsfrau
03.09.2024 12:00

In diesem Fall kann sich die Betroffene bei den Betrügern fast bedanken. Denn erst diese haben möglich gemacht, dass die Frau fast den gesamten Betrag zurückerhalten hat. 

Man kann einfach nicht oft genug vor Betrugsmaschen wie der folgenden warnen. Maria B. (Name geändert) wurde per WhatsApp-Nachricht von ihrem vermeintlichen Sohn um eine Geldüberweisung gebeten. Es handle sich um eine Notsituation. Die 63-Jährige überwies prompt ihre gesamten Ersparnisse in Höhe von 30.000 Euro.

Transfer war nicht zu stoppen
„Nachdem wir davon erfahren hatten, haben wir uns umgehend an die Polizei, die Bankfiliale und die dortige Notfallnummer gewandt, um die Überweisung zu stoppen. Das war nicht mehr möglich, obwohl erst wenige Stunden vergangen waren“, schildert die Schwiegertochter. Die Bank habe danach auch eine Rückforderung nicht unterstützt, weshalb die Familie schließlich die Ombudsfrau um Hilfe bat.

Betrüger waren zu „langsam“
Im Anschluss ging alles sehr rasch. Die BAWAG konnte fast den gesamten Betrag sicherstellen und an Frau B. zurücküberweisen. Möglich sei dies gewesen, da die Betrüger das Geld noch nicht behoben bzw. weiter überwiesen hatten, wie es in den meisten Betrugsfällen gemacht werde. Daher sei die Sicherstellung hier erfreulicherweise gelungen.

Tipps der Experten
Leider komme diese WhatsApp-Masche nach wie vor sehr häufig vor, bestätigt auch die Internet Ombudsstelle. Meist werde eben eine Notlage vorgegaukelt und gleichzeitig eine Begründung für eine angeblich neue Telefonnummer geliefert. Erhält man eine Nachricht wie „Hallo Mama, ich habe eine neue Telefonnummer. Handy und SIM ist kaputt. Ich ließ das Handy fallen und ein Auto fuhr darüber. Die alte Nummer kann entfernt werden“, sollte zunächst skeptisch sein.

Als ersten Schritt raten die Profis dazu, umgehend die einem bekannte und gespeicherte Telefonnummer der jeweiligen Person anzurufen und nachzufragen, ob tatsächlich etwas passiert. Hebe niemand an, könne man auch die neue Nummer versuchen. Meist lasse sich so schon der Fall klären. Ist man sich nach wie vor unsicher, raten die Experten einfach eine Frage zu stellen, die nur die eigene Tochter oder der eigene Sohn beantworten könne, so ein weiterer Tipp. 

Fototrick ist neu
Seit neuestem würden die Betrüger auch um Zusendung von Fotos der jeweiligen Person bitten. Etwa unter einem Vorwand wie diesem: „Hast du Bilder von mir? Ich habe nämlich alles verloren“. Diese werden dann vermutlich für weitere Betrugsmaschen verwendet. Sei Sie also misstrauisch und fragen Sie lieber einmal zu viel nach! 

Porträt von Ombudsfrau
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