Kürzere Ausfallzeiten, bessere Stromversorgung. Das sind die Ziele des neuen Umspannwerks der Kelag und Kärnten Netz. Heimische Firmen jubeln und für die Gemeinde und Kärntner Vertreter ist es eine „Investition in die Zukunft.“
„Das neue Umspannwerk Rangersdorf ist ein wichtiges Einzelprojekt, um das Kärntner Energiesystem für die zukünftigen Herausforderungen zu ertüchtigen“, sagt Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag, bei einem Rundgang auf der Baustelle in Rangersdorf. Seit Juni laufen dort die Bauarbeiten für das neue Werk, das bis Ende 2025 fertiggestellt sein soll, auf Hochtouren. „Bis Ende 2025 werden auch gut 750 Millionen Euro in die Energie-Infrastruktur in Kärnten investiert. Davon fließen 15 Millionen in das neue Umspannwerk Rangersdorf“, ergänzt Draxler. |
Bessere Stromversorgung im Mölltal
Mit dem Bau will man die Stromversorgung im Mölltal verbessern. Das Umspannwerk ist notwendig, um die Gemeinden Stall im Mölltal, Rangersdorf und Winklern in den nächsten Jahrzehnten ausreichend und sicher mit Strom zu versorgen. „Die Industrie- und Gewerbebetriebe in dieser Region müssen sich erfolgreich weiterentwickeln können“, erläutert Michael Marketz, Geschäftsführer der Kärnten Netz. Aber auch für private Haushalte sei es von Vorteil. „Außerdem speisen immer mehr Kunden Strom aus PV in unser Netz ein und viele Kunden nutzen zusätzliche elektrische Anwendungen, um aus fossiler Energie auszusteigen. Dazu gehören zum Beispiel Wärmepumpen und E-Autos. Für diese Anforderungen müssen wir unser Netz ertüchtigen, deshalb ist dieser neue Netzknoten notwendig.“
Der Bau des Umspannwerkes Rangersdorf wird über das Förderprojekt „Green Switch“ von der Europäischen Union mit rund 2,4 Millionen Euro gefördert. Für das Förderprojekt „Green Switch“ kooperieren sieben Netzbetreiber aus Slowenien und Kroatien und die Kärnten Netz aus Österreich. Ziel ist es, die Energiesysteme im Zusammenhang mit der Energiewende weiterzuentwickeln und zu transformieren. Von insgesamt 146 Millionen Euro gehen etwa 25 Millionen Euro Förderungen an Projekte der Kärnten Netz.
Neue Konfiguration des 20-kV-Netzes in der Region
In das neue Umspannwerk Rangersdorf werden fünf 110-kV-Leitungen eingebunden, von der 20-kV-Sammelschiene werden in Zukunft fünf 20-kV-Leitungen in die Region führen. „Der neue Netzknoten macht es möglich, die Konfiguration des 20-kV-Netzes in diesem Abschnitt des Mölltales zu verändern und für die Zukunft fit zu machen“, sagt Eva Tatschl-Unterberger, Geschäftsführerin der Kärnten Netz. „Heuer verlegen wir 20-kV-Kabel in den Ort Rangersdorf und binden vier neue Trafostationen ein. In einem zweiten Schritt im kommenden Jahr werden wir das von hier ausgehende 20-kV-Kabel-Netz nach Treßdorf und nach Lainach erweitern.“
Raschere Behebung möglich
Danach ist vorgesehen, 20-kV-Kabel weiter bis Stall und nach Winklern zu verlegen. „In Zukunft werden wir über ausreichende Netzkapazitäten verfügen. Weil wir im neuen Umspannwerk über viele Schaltmöglichkeiten auf der 20-kV-Ebene verfügen werden, können wir im Fall von Störungen rascher eingreifen und Ausfallzeiten für Kunden verkürzen“, so Tatschl-Unterberger.
„Stärkt unsere Region!“
Bürgermeister Josef Kerschbaumer sagt zum Projekt der Kärnten Netz in seiner Gemeinde: „Ein sicheres und leistungsstarkes Stromnetz und der Ausbau ist eine wesentliche Voraussetzung für einen attraktiven Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort Rangersdorf.“ Einmal mehr befürworten heimische Betriebe wie Hasslacher den Netzausbau. Die Noritec GmbH in Stall im Mölltal beschäftigt etwa 175 Mitarbeiter, die vorwiegend aus der Region stammen. „Ohne die nachhaltige Sicherung der Energieversorgung könnten wir hier nicht in der bestehenden Form produzieren. Auch wir als Betrieb setzen auf nachhaltige Arbeitsweise und denken umweltbewusst. Deshalb ist es umso wichtiger, sich auf die Stromversorgung verlassen zu können und dass Kärnten Netz, bei Störungen rasch vor Ort ist und Schäden verlässlich und noch rascher beheben kann“, sagt Andreas Weichsler, Hasslacher-Geschäftsführer in Stall.
Der Ausbau der Kärnten Netz in Rangersdorf sichert die langfristige Energieversorgung der Region nachhaltig.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig
„Privathaushalte und Unternehmen profitieren“
Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig, bei der Baustellenbesichtigung am Dienstag vor Ort, unterstreicht: „Das neue Umspannwerk ist ein weiterer Beleg für den konsequenten und vorausschauenden Netzausbau in Kärnten, davon profitieren Privathaushalte und Unternehmen.“ Für Energielandesrat Sebastian Schuschnig ist es ein „wesentlicher Schritt für die Standortsicherheit des Landes gelegt, die nur durch eine gut ausgebaute Energieinfrastruktur möglich ist. Die ansässige Wirtschaft braucht für ihren steigenden Strombedarf eine zukunftsfähige Energieversorgung, damit die heimischen Betriebe auch erfolgreich bestehen bleiben können.“
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