Die Eichennetzwanze breitet sich aus. Das eingeschleppte Insekt saugt Pflanzensäfte bestimmter Bäume, sticht aber auch bei Menschen zu.
Dem aufmerksamen Spaziergänger fällt in heimischen Misch- und Laubwäldern auf, dass sich Blätter von Eichen bereits verfärben und auch noch unreife Eicheln längst zu Boden fallen. Schuld daran sind nicht Einflüsse des sommerlichen Wetters, sondern ein aus dem Süden zugewandertes Insekt – die Eichennetzwanze macht sich massenhaft über das Blätterdach im Forst her.
Semmering überquert
Die nur bis zu drei Millimeter großen Tierchen waren Anfang dieses Jahrtausends aus Nordamerika in die Türkei und nach Italien eingeschleppt worden. Vor fünf Jahren wurden sie erstmals in Österreich nachgewiesen, mittlerweile haben sie auch den Semmering überquert und treten im Wechselgebiet sowie bereits in anderen Landstrichen Niederösterreichs auf.
Eichenblätter und anderes Grün
„Die Wanzen ernähren sich vornehmlich von Eichenblättern, an denen sie mit ihren Rüsseln saugen“, erklärt Gernot Hoch vom Bundesforschungszentrum für Wald. Allerdings verschmähen die Insekten auch das Grün von Buchen, Ulmen oder Brombeerstauden nicht.
Starke Saugtätigkeit verursacht Blattschäden, die den Baum schwächen und auch die Samenproduktion stören können.
Gernot Hoch, Waldschutzexperte
Bild: zVg
Hautirritationen nach Stich
Wenn Corythucha arcuata – so die lateinische Bezeichnung des kleinen „Blatt-Vampirs“ – von Baum zu Baum flattert, kann es sein, dass sie auf Menschen landet. Und ihren Rüssel in deren Haut bohrt. „Das ist aber eher ein Versehen“, betont Hoch: „Die Wanzen sind an Pflanzensäften interessiert, nicht am Blut von Menschen.“ Ein Stich sei jedenfalls harmlos und verursache allerhöchstens Hautirritationen. Und auch für Wälder ist das Saugen der Eichennetzwanze nicht letal – aber es kann Bäume schwächen.
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