Neue Bewilligung

Luftretter dürften auch im „Blindflug“ landen

Die Nebeldecke in Klagenfurt stellte in der Vergangenheit meist ein Problem dar.

(Bild: Fatlum KURTAJ)

Die neue Bewilligung der Luftfahrtbehörde sorgt für eine bessere Rettungskette. Das nächste Flugrettungsunternehmen darf auch bei Nebel das Klinikum Klagenfurt anfliegen. Und dabei kommt hochmoderne Technik zum Einsatz.

Im vergangenen Jahr gab es in Klagenfurt insgesamt 106 Nebeltage. Und das sorgte nicht nur bei den Klagenfurtern meist für schlechte Stimmung, sondern auch bei den Piloten der ARA Flugrettung, die in Kärnten die beiden Rettungshubschrauber RK1 und ARA3 betreibt. Denn an den nebligen Tagen mussten die beiden Einsatzhelis immer wieder vor der dicken Nebeldecke am Magdalensberg Halt machen, landen und den Patienten an einen Rettungswagen übergeben, der sich dann in Richtung Klinikum aufmachte. Doch diese Zeiten sind nun vorbei.

Neue Genehmigung von Austro Control
Die Luftfahrtbehörde Austro Control erteilte dem Unternehmen nämlich die Erlaubnis, auch im „Blindflug“ das Klagenfurter Landeskrankenhaus anzufliegen. „Das geschieht in Zukunft rein über einen Instrumentenflug. Das ist ein Meilenstein in der ARA-Geschichte“, erklärt Flugbetriebsleiter Herbert Graf.

Mit dieser Genehmigung zum Instrumentenflug können wir wirklich die gesamte Einsatzpallette, die das moderne Binnen-Rettungsflugwesen aktuell bietet, abdecken.

Herbert Graf, Flugbetriebsleiter der ARA Flugrettung

Möglich machen diesen „Blindflug“ die hochmodernen Fluginstrumente in den Einsatzmaschinen. „Einen weiteren Piloten brauchen wir dazu nicht“, sagt Geschäftsführer Thomas Jank im Gespräch mit der „Kärntner Krone“. Alle Piloten der ARA Flugrettung haben bereits die notwendige Lizenz und Erfahrung für den Instrumentenflug. „Dadurch können wir sicherstellen, dass die Möglichkeit zum Instrumentenflug auch wirklich vollumfänglich zum Wohle der Patienten genutzt wird“, so Graf.

Aber das Klinikum darf nicht sofort angeflogen werden. Die Einsatzmaschinen steuern zuerst automatisch den Flughafen an und ab dort übernimmt der Pilot wieder die Kontrolle und fliegt manuell in Richtung Krankenhaus, wo die Patienten übergeben werden.

Mit der neuen Bewilligung dürfen ab sofort alle in Kärnten stationierten Rettungshubschrauber das Klinikum Klagenfurt auch bei Nebel anfliegen. Der Rettungshubschrauber C11 vom ÖAMTC erhielt die Bewilligung übrigens schon vor längerer Zeit.