Zum Islam konvertiert

Burschen verherrlichen IS: Terror-Razzien in NÖ

Niederösterreich
27.08.2024 16:13

Brisante Ermittlungen gegen mutmaßliche IS-Sympathisanten wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung – und das mitten in Niederösterreich: Zwei Burschen aus dem Bezirk Tulln posteten im Internet einschlägige Propaganda, eine junge Russin von St. Pölten aus ebenfalls.

Die Angst vor islamistischem Terror ist endgültig in Niederösterreich angekommen: Zuerst jagte der Fall des 19-jährigen Bombenbastlers von Ternitz, der beim Taylor-Swift-Konzert in Wien ein Blutbad anrichten wollte, Schockwellen weit über die Grenzen des Bundeslandes hinaus. Und jetzt stehen erneut drei Jugendliche im Verdacht, mit der Terrororganisation Islamischer Staat zu sympathisieren.

Das ist das Ergebnis bisheriger Ermittlungen des Landesamts für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE NÖ) und von Hausdurchsuchungen. 

Bursch postete Bilder und Videos 
Ein 16-jähriger Österreicher aus dem Bezirk Tulln postete auf „TikTok“ und Instagram Bilder und Videos mit IS-Bezug. Zu sehen waren Kämpfer mit IS-Flagge auf einem Motorrad, ein Sprecher richtete sich an die „Löwen des Krieges“ mit der Aufforderung, „Ungläubige zu bestrafen“. Ermittlungen des LSE NÖ ergaben, dass der Bursche zum Islam konvertiert sein soll. Auf Anraten seiner Eltern verweigert er bisher jegliche Auskünfte.

Einschlägige Videos und Bilder wurden auf Internet-Plattformen gepostet. (Bild: LPD NÖ/LSE NÖ)
Einschlägige Videos und Bilder wurden auf Internet-Plattformen gepostet.

Verbotene Waffe sichergestellt
Ebenfalls mutmaßliche IS-Propaganda soll ein 17-jähriger Österreicher aus dem Bezirk Tulln verbreitet haben. Er postete das Bild eines jungen Mannes mit geschwärztem Gesicht und einem Maschinengewehr, unterlegt mit dem Naschid (Liedgut zur Glaubensbekräftigung im Islam) „Das Klirren der Schwerter“. Auch dieser Bursche soll laut Erhebungen des LSE NÖ zum Islam konvertiert sein. Bei ihm wurden zudem zwei Handys, ein verbotener Schlagring und ein Springmesser sichergestellt.

19-Jährige macht Urlaub in Tschetschenien
Ebenfalls durchsucht wurde die Unterkunft einer 19-jährigen russischen Staatsbürgerin in St. Pölten. Sie steht im Verdacht auf Instagram ein Video gepostet zu haben, auf dem der israelische Verteidigungsminister zu sehen ist, unterlegt waren die Aufnahmen mit dem Naschid „Wir sind als Soldaten Allahs gekommen“. Angetroffen wurde die Verdächtige in der Landeshauptstadt jedoch nicht – sie urlaubt derzeit in Tschetschenien.

Hinweis aus Deutschland
Wie sowohl das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung  als auch die Staatsanwaltschaft St. Pölten festhalten, stehen die drei Verdächtigen in keinen Zusammenhang zueinander. Auch weitergehende (Terror-)Pläne der Verdächtigen seien derzeit nicht bekannt. Auf die Spur der Russin und der beiden Burschen waren die österreichischen Behörden durch das Bundeskriminalamt Deutschland nach dort durchgeführten Internetrecherchen gebracht worden. 

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