Eine aktuelle Schulkostenstudie der Arbeiterkammer Tirol (AK) zeigt, dass im Schnitt knapp 2000 Euro zu berappen sind. Einkommensschwache Haushalte geben rund 15 Prozent des Einkommens für Bücher und Co. aus.
In wenigen Tagen heißt es für Tausende Schüler in Tirol wieder „früher aufstehen“. Dann enden die erholsamen Sommerferien. Dass dies eine Herausforderung sein kann, zeigt die Schulkostenstudie der AK Tirol.
Im Schnitt mussten Tiroler Eltern im Schuljahr 2023/24 pro Kind 1878 Euro ausgeben. Durch die Teuerung explodierten diese Kosten – vor allem, wenn man sie mit dem Wert von vor drei Jahren vergleicht. Damals hatte man noch 645 Euro weniger zu bezahlen. Für einkommensschwächere Familien bedeutet das oft einen enormen finanziellen Kraftakt – im Durchschnitt sind das 15 Prozent ihres Haushaltseinkommens.
Die Entwicklung ist alarmierend, denn viele Familien mit niedrigem Haushaltseinkommen und Alleinerzieher können sich derartige zusätzliche Ausgaben schwer bis gar nicht leisten.
AK-Präsident Erwin Zangerl
Bild: Birbaumer Christof
Ausgaben schwer leistbar
„Die Entwicklung ist alarmierend, denn viele Familien mit niedrigem Haushaltseinkommen und Alleinerzieher können sich derartige zusätzliche Ausgaben schwer bis gar nicht leisten“, zeigt sich Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl besorgt.
Auch laufende Kosten seien deutlich gestiegen. Waren es im Schuljahr 2020/21 noch 700 Euro, mussten Tiroler Haushalte im Jahr 2023/24 1005 Euro im Schnitt ausgeben. Auffallend sei, dass sich bis auf die Anschaffung von EDV-Geräten die Ausgaben für alle weiteren Posten erhöht haben. „Dies dürfte eine Folge der Pandemie sein – wie die Tatsache, dass andererseits die Kosten für Ausflüge und Exkursionen deutlich gestiegen sind“, heißt es.
Kein Kind darf um seinen Schulerfolg gebracht werden, weil sich die Eltern die Schulkosten nicht mehr leisten können.
AK-Präsident Erwin Zangerl
Bild: Birbaumer Christof
AK-Präsident nimmt die Politik nun in die Pflicht
Auch die Kosten vor dem Schulstart, etwa Bücher oder Öffi-Tickets, stiegen. Hinzu kommt auch die teure Nachmittagsbetreuung, für die Eltern in Tirol sogar bis zu sechsmal tiefer als noch vor drei Jahren in die Tasche greifen müssen. Für 62 Prozent der Eltern sei der Schulbesuch ihrer Kinder durch die Ausgaben finanziell sehr belastend gewesen.
Geht es nach Zangerl, sei dieses Ergebnis ein Auftrag an die politisch Verantwortlichen: „Kein Kind darf um seinen Schulerfolg gebracht werden, weil sich die Eltern die Schulkosten nicht mehr leisten können.“
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