Zwei Jahre nach dem Totalschaden gegen Vaduz ist Rapid zurück in Europa. Präsident Alexander Wrabetz zeigt sich erfreut und spricht über einen „Schritt in die Offensive“ und Reserven für den Winter.
Die Rückkehr nach Europa ist geglückt, aber ... Ganz entspannt wird auch Alexander Wrabetz morgen im Play-off gegen Braga nicht im Weststadion sitzen. Europa- oder „nur“ Conference League – es ist halt doch ein Unterschied. „Acht verschiedene Gegner, eine noch größere Bühne, auf der wir uns präsentieren können“, denkt Rapids Boss dabei nur an den Sport, nicht an die Finanzen.
Und das fast exakt zwei Jahre nach dem grün-weißen Tiefpunkt. Richtig, der 25. August 2022, die 0:1-Blamage im Play-off gegen Vaduz. Ein Totalschaden. Gefolgt von Schlammschlachten, Rücktritten und rollenden Köpfen
Das Lachen ist zurück
Knapp fünf Monate später wurde Wrabetz zum Rapid-Präsidenten gewählt. „Warum tust du dir das an?“, wurde er von vielen Freunden gefragt. Heute kann der 64-Jährige darüber schmunzeln. In dieser Saison schwappte bereits (kurz) die Euphoriewelle über Hütteldorf, jetzt mehren sich die Schulterklopfer: „Ich habe beides probiert, es ist kein Vergleich“, lacht Wrabetz.
Doch in den zwei Jahren ist viel passiert: „Wir haben einen totalen Umbruch vollzogen, auf und neben dem Platz.“ Die Geschäftsstelle, die sportliche Führung – alles ist neu. Vom Vaduz-Kader sind auch nur noch sieben Spieler dabei. „Wir sind dennoch erst am Beginn unseres Weges. Wir mussten den Verein stabilisieren, jetzt können die ersten Schritte in die Offensive folgen“, betont Wrabetz.
Ärger nach Liga-Pleite
Das 0:3 in Linz war ärgerlich. „Es war doch klar, dass es Rückschläge geben wird. Wir sind Realisten.“ Nachsatz vom Ex-ORF-General: „Wir spüren den Rückenwind, jeder merkt, dass sich bei Rapid etwas geändert hat – das haben wir versprochen. Der begonnene Weg macht Spaß, verspricht Erfolg. Man sieht, was wir mobilisieren können. Aber das ist auch eine Verantwortung.“
Umso wichtiger ist die Rückkehr nach Europa, garantierte Millionen-Einnahmen. „Auf Zwang müssen wir deshalb aber nicht investieren“, denkt Wrabetz zwei Jahre zurück. „Damals war Rapid bilanziell gut aufgestellt, aber man hatte nicht auf Liquiditätsreserven geachtet.“ Weil die Euros in die wichtige Infrastruktur (Trainingszentrum) flossen.
Jetzt wird man verfügbares Geld in der Hinterhand behalten. „Wir wollen auch im Winter handlungsfähig sein, vielleicht für die Finalphase zielgerichtet investieren“, entkommt Wrabetz eine zaghafte Kampfansage. Denn neben Europa gab es ja noch ein Ziel bei seinem Amtsantritt: Die Top 3 in der Liga. Und natürlich der Cup. Schritt für Schritt.
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