Unheilbar krank

Starfotograf Toscani: „Habe 40 Kilo abgenommen“

Society International
28.08.2024 10:35

Er zählt zu den großen Namen der internationalen Fotografie: Mit seinen Werbekampagnen – etwa für die Marke Benetton – hat der italienische Starfotograf Oliviero Toscani immer wieder für Diskussionen gesorgt. Inzwischen ist der 82-Jährige schwer krank. 

Für die Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ scheute er sich nicht, sich stark abgemagert fotografieren zu lassen. Er beklagte, dass er 40 Kilo verloren habe und an einer seltenen Krankheit leide.

„Weiß nicht, wie viel Zeit ich noch habe“
„In einem Jahr habe ich 40 Kilo abgenommen. Nicht einmal Wein kann ich mehr trinken: Der Geschmack ist durch die Medikamente stark verändert“, sagte Toscani im Interview am Mittwoch.

Er leide an der unheilbaren Krankheit Amyloidose. „Man weiß nicht, wie viel Zeit ich noch zu leben habe, aber so zu leben, interessiert mich natürlich nicht“, erklärte der Fotograf, der sich einer experimentellen Behandlung unterzieht.

Keine Angst vor dem Tod
„Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas erleben würde, es ist eine neue Situation, der man sich stellen muss“, fügte Toscani hinzu. Vor dem Sterben habe er keine Angst, „solange es nicht weh tut“. „Außerdem habe ich zu viel und zu gut gelebt, ich bin verwöhnt. Ich hatte nie einen Arbeitgeber, ich war immer frei“, sagte der Fotograf.

Oliviero Toscani sprach über seine schwere Krankheit und verriet: Angst vor dem Tod habe er nicht. (Bild: APA/AFP/MIGUEL MEDINA)
Oliviero Toscani sprach über seine schwere Krankheit und verriet: Angst vor dem Tod habe er nicht.

Oliviero Toscani erregte seit den 1980er-Jahren mehrfach Aufsehen mit seinen Kampagnen für die Modekette United Colors of Benetton mit Schockbildern etwa von blutenden Soldaten, Todkranken und HIV-Positiven.

Großes Aufsehen und Anfeindungen
Der Mailänder ist dafür bekannt geworden, in seinen Fotoarbeiten Normen und Tabus zu brechen. So sorgte er unter anderem mit Bildern eines Aidskranken im Endstadium, eines noch blutverschmierten Neugeborenen, Magersüchtiger oder eines „Peniskalenders“ für großes Aufsehen und zog auch Anfeindungen auf sich.

In den späten 1980er-Jahren wurde ihm beispielsweise nach einer Kampagne, die eine schwarze Frau zeigte, die ein weißes Baby stillt, Rassismus vorgeworfen.

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(Bild: kmm)



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