Über Klosterheilkunde

Handbuch für ein gelingendes, gesundes Leben

Pater Johannes Pausch, die „Kräuterhexe“ in seinem Labor im Europakloster Gut Aich in St. Gilgen am Wölfgangsee.

(Bild: WIRL PHOTO)

Kräuterpfarrer Pater Johannes Pausch aus Salzburg und der Kärntner Intensivmediziner, Schmerzspezialist und Querdenker Professor Rudolf Likar haben ein Buch verfasst; einen Prachtband, der viel mehr ist, als spannende Lektüre, sondern in Wahrheit ein Handbuch für ein natürliches, gesundes Leben.

Ich habe viele Bücher mit Eselsohren, andere mit Markierungen an den Texträndern oder Post-Its für besondere Seiten. Dieses Buch hat alles plus die guten, alten Lesebänder und schaut längst aus wie ein gedruckter Igel. Denn dieses Buch fesselt den geneigten Leser, der sich für Gesundheit mehr denn für Krankheit sowie für Natur und Spiritualität ebenso interessiert wie für die Errungenschaften der modernen Medizin, von der ersten bis zur letzten Seite. Und dann gleich wieder von vorn.

Pater Pausch, Doktor der Theologie und Psychotherapeut, darf man ungestraft „Kräuterhexe“ nennen. Er erzählt denn auch, wie er zur Klostermedizin gefunden hat. Schon als kleiner Bub zum ersten Mal nämlich, als ihm einer seiner Vorgänger eine verschmutzte Wunde, die er sich bei einem Fahrradsturz zugezogen hatte, mit wohltuendem Honig versorgte und ihn damit heilte.

Pater Pausch und Professor Dr. Rudolf Likar beim Austausch über Schul- und Klostermedizin.

(Bild: WIRL PHOTO)

Dr. Rudolf Likar ist vielfacher Buchautor, Leiter der größten Abteilung des Klinikums Klagenfurt am Wörthersee, der Intensivmedizin, Schmerzspezialist, Palliativmediziner und anerkannter Querdenker, der offen ist für alles, was heilt, guttut, Leben rettet und Energie spendet.

Wissen zu dritt teilen: Mit der Kräuterexpertin und Bergbäuerin Julia Moretti.

(Bild: Barbara Wirl/Wirl Photo)

Gemeinsam haben die beiden jetzt das Werk „Säulen der Klosterheilkunde“ mit dem Untertitel „Ganzheitlich gesund durch altes Wissen“ vorgelegt. Es startet mit einem spannenden Gespräch, zu dem die beiden auch noch die kräuterkundige Bergbäuerin Julia Moretti geladen haben.

Und dann holen die Autoren sehr weit aus. Die fünf Säulen der Klosterheilkunde, also Natur und Naturerfahrung, Bewegung, Beratung und gemeinsames Leben, Therapie und Behandlung sowie Lebensraum und Wohnen, eröffnen dieses Handbuch voller Tipps für den Alltag und voller wohltuender Weisheiten.

Kräuter auf der Apothekerwaage.

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Und angesetzt als heilsame Essenzen.

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Dann gleiten die Autoren über das Thema Spiritualität hin zum Wissen über einzelne Heilkräuter, streifen tibetische Medizin, tauchen in die Geheimnisse der TCM, der traditionellen chinesischen Medizin ein, treten mit Patientenberichten Beweise für Wirksamkeit verschränkter Maßnahmen von moderner Schul- und alter Klostermedizin an, berichten über alte und neue Heiler wie etwa auch Frau Krasimira und deren Fähigkeiten und bieten nicht zuletzt einen Leitfaden für „Was können wir selbst tun?“. Für ein, wie Reinhold Messner zu formulieren pflegt, „gelingendes“ Leben.

Und dabei geht es auch um so vermeintliche Kleinigkeiten wie Worte und Gedanken, Musik und Klänge und vieles mehr. Wie etwa auch Gerüche, wobei eine kleine Geschichte kurz wiedergegeben sei: Wie ein alter Mann, geplagt von Schlaflosigkeit, mit einem Brettchen von seiner Plage erlöst wurde; einem Brettchen aus seinem alten, über Jahrzehnte gewohnten Bett, das, unter die Matratze gelegt, wieder durch den zarten, kaum und für andere vielleicht gar nicht wahrnehmbaren vertrauten Geruch, ihm wieder Ruhe gab.

Beschlossen wird das Werk mit 33 Tipps für den Alltag. Prädikat: Lesenswert, und das immer wieder, und nachahmens-, sowie den Preis von 32,20 allemal wert. Erschienen bei Überreuter. Erhältlich überall im Buchhandel.