Nach zwölf Jahren Pause will Österreichs Eishockeyteam 2026 in Mailand/Cortina wieder bei Olympia dabei sein. Die ÖEHV-Auswahl kämpft in Bratislava um das Ticket und trifft gleich zum Start am Donnerstag (18.00 Uhr) auf Gastgeber und Favorit Slowakei. Die weiteren Konkurrenten sind Kasachstan (Freitag/14.00) und Ungarn (Sonntag/14.00). Nur der Turniersieger ist fix bei Olympia, unter Umständen könnte aber auch Platz zwei reichen.
Nach der starken WM mit Sensationen gegen Kanada und Finnland und zwei Testspielsiegen gegen Slowenien geht das rot-weiß-rote Team zuversichtlich in das Turnier. Die WM brachte die „Erkenntnis, wenn alles optimal zusammenläuft, dass wir jeden Gegner schlagen können“, sagte Bader. „Wir wollen die Überraschung gegen die Slowakei schaffen und dann weiterziehen. Wir sind entschlossen, das große Ziel erreichen zu wollen“, erklärte er.
Der Schweizer muss allerdings auf Österreichs einzigen NHL-Spieler Marco Rossi, der sich in Minnesota auf die kommende Saison vorbereitet, und den gesundheitlich angeschlagenen Kapitän Thomas Raffl verzichten. Dafür stehen ihm im Gegensatz zur WM mit Verteidiger David Reinbacher (19/Montreal Canadiens) und Stürmer Marco Kasper (20/Detroit Red Wings) die zwei von NHL-Clubs hoch gedrafteten heimischen Top-Talente zur Verfügung.
Die beiden brennen auf die Chance auf Olympia. „Jeder will dorthin, es ist etwas Einmaliges, das wollen wir schaffen. Wenn wir unser Spiel spielen, das schnelle, geradlinige Spiel, unseren Speed und unsere Hartnäckigkeit, nicht aufzugeben, durchziehen, sind wir sicher eine sehr gute Mannschaft“, meinte Reinbacher. „Wir sind bereit, alles zu geben. Wir sind alle heiß darauf, die nächsten drei Spiele zu gewinnen“, sagte Kasper.
Gastgeber als Top-Favorit
Als großer Favorit geht aber die Slowakei in das Turnier. Die Slowaken sind Stammgast im WM-Viertelfinale, in der Weltrangliste das bestgereihte Team, das in die Qualifikation muss und sie können neben Profis aus den europäischen Topligen auf vier NHL-Stammspieler setzen. Teamchef Craig Ramsay fehlt allerdings der große Star Juraj Slafkovsky, der von den Montreal Canadiens 2022 als Nummer eins gedraftet worden ist und im Sommer einen Achtjahresvertrag über 60,8 Millionen Dollar unterschrieben hat. Kasachstan setzt auf Spieler der russischen KHL, Ungarn „wissen wir, dass das immer ein hartes Spiel ist, um sie zu schlagen“, erklärte Bader.
Die bisher letzte Olympia-Teilnahme schaffte Österreich 2014 in Sotschi, als die Qualifikation noch im Februar und damit ohne NHL-Spieler stattgefunden hatte. Mittlerweile ist die finale Qualifikationsphase in den August vor dem Saisonstart verlegt worden, damit die Top-Nationen auch ihre Top-Spieler zur Verfügung haben. „Das macht die Aufgabe herausfordernder“, meinte Bader.
In dieser Woche werden in drei Qualifikationsturnieren die letzten drei fixen Tickets vergaben, nur der Sieger von Bratislava kann für Olympia planen. Allerdings könnte auch der beste Gruppenzweite noch in das Zwölfer-Feld rutschen. Aktuell stehen mit Gastgeber Italien sowie Kanada, Finnland, Russland, USA, Deutschland, Schweden, Schweiz und Tschechien neun Teilnehmer fest. Russland ist – so wie Weißrussland – wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine in der kommenden Saison vom internationalen Verband ausgeschlossen, sollte die Sperre auch für 2026 gelten, rückt der beste Gruppenzweite nach. Die Entscheidung fällt im Februar 2025.
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