Seine Highlights

Die Gäste des Logen-Königs: Lugner hatte sie alle

Adabei Österreich
28.08.2024 15:58

Über viele Jahre hinweg begleiteten Lugner knappe 40 Stars und Sternchen zu „seinem“ geliebten Opernball: Zwischen Panik vor Kadaver-Attacken, Sex-Eskapaden von Bond-Girls und großen Enttäuschungen war alles dabei. Und wie man sich vorstellen kann, wissen wir viel davon zu erzählen ...

Von Belafonte über Lollobrigida bis hin zur Hotel-Erbin Hilton – sie alle besuchten das berühmte Staatsgewalze. Im Gegensatz zu den anderen Promis, die hier in feinster Robe über den roten Teppich schritten, taten sie es auf Einladung eines ganz besonderen Stammgasts: Seit 1992 und bis zu seinem Tod sorgte Richard Lugner für massig Unterhaltung am Ball der Bälle, indem er zu Beginn persönlich und in späterer Folge seine Tochter Jacqueline einen Stargast auswählte und (für oft sechsstellige Summen) nach Wien holte. Ein kurzes Tänzchen auf dem Parkett blieb jedoch seine Chefsache – insofern ihm dieses gewährt wurde ...

Von 1992 bis 2024 erschien Richard Lugner stets in prominenter Begleitung. (Bild: Krone KREATIV/Andreas Tischler/Vienna Press)
Von 1992 bis 2024 erschien Richard Lugner stets in prominenter Begleitung.

Harry Belafonte – zweite Wahl und erster Treffer
„Ein Waage-Mensch wie ich liebt das Schöne, und neben Frauen war der Opernball schon immer faszinierend für mich“, erinnerte sich „Mörtel“ in seiner Biografie. Da Opernball-Chefin Lotte Tobisch 1991 das Event wegen des Golfkrieges jedoch absagte, wurde aus seinem ersten Gast-Rendezvous zunächst nichts, und er sollte noch einige Jahre warten müssen, bis er sein Jugend-Idol – die italienische Filmdiva Gina Lollobrigida – zum Tanz bitten durfte.

Harry Belafontes Besuch beim Opernball 1992 löste reges Aufsehen aus.  (Bild: picturedesk.com/Andreas Friess / picturedesk.com)
Harry Belafontes Besuch beim Opernball 1992 löste reges Aufsehen aus. 

Nicht minder bekannt war aber sein tatsächlich erster Gast im Folgejahr: Neben Harry Belafonte marschierte er überglücklich auf – auch wenn dieser schnell zu seiner Wiener Flamme flüchtete ... Dennoch folgte bereits wenige Jahre später ein Gast, den er bis zuletzt immer wieder als einen seiner liebsten Begleitungen bezeichnete. „Sie sah nicht nur aus wie eine Göttin, sie verhielt sich auch wie eine!“ – Wen er damit wohl meinte? 

Schöne Frauen noch und nöcher 
Solch‘ überschwängliche Worte kann man dem Bauherrn bei dem Gold-funkelnden Auftritt der italienische Aktrice Sophia Loren noch nicht einmal böse nehmen. Und so langsam zeichnet sich auch ein Faible für die südländischen Leinwandschönheiten ab ... 

„Wie eine Göttin“, schwärmte Richard Lugner über Sophia Loren.  (Bild: Tuma Alexander/Starpix / Alexander TUMA)
„Wie eine Göttin“, schwärmte Richard Lugner über Sophia Loren. 

Auf sie sollte Bond-Girl Grace Jones folgen, die ihren Gastgeber und Gönner gehörig um den Verstand brachte: „Zuerst musste sie sich dauernd schminken, dann wollte sie ständig Sex“, klagte „Mörtel“. Vielleicht nervten ihn diese unbändige Leidenschaft der quirligen Jamaikanerin, da „der Glückliche“ in diesem Fall ihr junger Geliebter war und nicht Lugner selbst. Später auf der Tanzfläche konnte sie ihn aber doch noch von ihren Qualitäten überzeugen.

Für viel Getuschel sorgte aber Jahre später ein anderer Blickfang, die wohl berühmteste Rettungsschwimmerin der Welt! 2003 sollte Pamela Anderson zu Gast in Richard Lugners Loge sein.

„Ich würde sagen, sie ist – nach Paris Hilton – die Nummer zwei, was den Medienwirbel anbelangt. Denn auch ihre PR-Arbeit war perfekt. Die ,Bämäla‘ erreichte, dass vier Wochen vor dem Ball in allen wichtigen Zeitschriften Artikel platziert waren und ihre Filme im Fernsehen liefen. Das war kein Zufall“, erklärte er einst Journalistin und Wegbegleiterin Andrea Buday.

Wenig Begeisterung für die männlichen Begleiter
Im Schlepptau hatte sie – so jedenfalls angekündigt – PETA-Vizepräsidenten Dan Mathews. Nachdem dieser zuvor in Mailand bereits Hasen-Kadaver auf pelztragende Damen geworfen hatte, fürchtete „Mörtel“ ein großes Desaster: „Der wollte plötzlich 20 Karten, sicherlich um Leute einzuschleusen, damit die tote Viecher durch die Gegend werfen können“. Sorgen, die sich bis zuletzt als unnötig erwiesen.

Kid Rock, Christina „Mausi“ Lugner, Pamela „Bämäla“ Anderson und Richard Lugner beim Opernball 2003. (Bild: Tomschi Peter/KRONEN ZEITUNG)
Kid Rock, Christina „Mausi“ Lugner, Pamela „Bämäla“ Anderson und Richard Lugner beim Opernball 2003.

Der US-Serien-Star erschien am Ende nämlich lieber mit ihrem Gspusi und späterem Ehemann Kid Rock, welcher seinen Zylinder sogleich an einen Debütanten verschenkte (kaum zu glauben, es handelte sich damals um „Krone“-Redakteur Kalman Gergely) und sich dann vollends auf das Bier konzentrierte.

„Auch Päpste haben Mätressen“
Für internationales Aufsehen sorgte auch Lugners Gast 2011: Mit dem Privatjet holte er damals Berlusconi-Gespielin Karima el-Mahroug alias Ruby Rubacuori von Genua nach Wien. ADABEI an Bord? Natürlich Krone-Society-Chef Norman Schenz.

Und entgegen vieler Medienberichte war der Baumeister und Frauenversteher regelrecht entzückt von der jungen Marokkanerin, die ihm sogar ein Tänzchen gewährte. „Auch Päpste haben Mätressen“, gab Lugner damals hocherfreut zu verstehen. 

Ruby Rubacuori – zu Deutsch Ruby, die Herzensdiebin – hatte wohl auch hier zugeschlagen ...  (Bild: Babirad Picture/babiradpicture_abp)
Ruby Rubacuori – zu Deutsch Ruby, die Herzensdiebin – hatte wohl auch hier zugeschlagen ... 

Im Jahr 2013 war es endlich so weit, und für Richard Lugner ging ein lang ersehnter Traum in Erfüllung: Neben Oscar-Preisträgerin Mira Sorvino begleitete auch die italienische Film-Diva Gina Lollobrigida den Baumeister beim Einzug in die Staatsoper.

Als sein Jugendidol stand Zweitere schon lange auf der Gäste-Wunschliste ganz weit oben. Auf dem roten Teppich gaben sich die beiden jedoch recht wortkarg, weshalb sie zumindest unter den Pressevertretern vor Ort nicht allzu begehrt waren

Für jene war definitiv der Besuch von Popo-Poserin Kim Kardashian interessanter: Sie schlug nur zwei Jahre später in der Staatsoper auf – samt Matriarchin Kris Jenner.

Opernball-Besuch mit Richard Lugner: Kardashian und Mama Kris Jenner waren entsetzt. (Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)
Opernball-Besuch mit Richard Lugner: Kardashian und Mama Kris Jenner waren entsetzt.

Das gesamte Geschehen beschrieb sie im Nachhinein als „echten Albtraum“ und monierte auch noch einmal die fragwürdige Gesichtsbemalung von Moderator Chris Stephan – diese habe sie traumatisiert zurückgelassen.

Beim vorletzten Staatsgewalze zu Lugners Lebzeiten war seine Gästin Jane Fonda nicht in Tanzstimmung: „Ich habe eine künstliche Schulter, zwei künstliche Hüften, zwei künstliche Knie, ich drohe auseinanderzufallen“, argumentierte sie.

Zumindest ein letzter Walzer aber war ihm vergönnt, und das mit keiner Geringeren als Priscilla Presley!

Lugners letzte Gäste: Priscilla Presley ... (Bild: EPA/CHRISTIAN BRUNA)
Lugners letzte Gäste: Priscilla Presley ...
... und Jane Fonda. Lugner ganz der Gentleman mit seinem Stargast (Bild: STARPIX /Alexander TUMA)
... und Jane Fonda. Lugner ganz der Gentleman mit seinem Stargast

Nicht nur das Rätselraten im Voraus wird fehlen. Ohne Mörtel, ohne seine Gäste, ohne seinen Charme und Humor wird auch der Opernball nicht mehr derselbe sein.

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