Bestimmend und manipulativ – so beschreibt schon Gerichtspsychiater Peter Hofmann die 32-jährige Bernadette H., die auf ihren Prozess wegen zweifachen Mordversuchs an ihrem Ex wartet. Die Persönlichkeitszüge kann nun auch einer ihrer Bekannten im Landesgericht Korneuburg bestätigen: „Sie konnte mich gut manipulieren.“ Deswegen findet er sich nun vor dem Richter wieder ...
Das erste Verfahren im brisanten Gift-Krimi von Aderklaa (NÖ) findet im Landesgericht Korneuburg statt. Während Bernadette H. im Nebengebäude – der Justizanstalt – auf ihren Prozess noch warten muss, nimmt ein ehemaliger Freund von ihr auf der Anklagebank Platz.
Zwei Mordanschläge missglückten
Er war ein vermeintlich wichtiger Zeuge im umfangreichen Kriminalfall, der am 8. Juli 2022 seinen Anfang nahm. An jenem Abend soll die 32-Jährige ihrem damaligen Freund Andreas F. ein „Spezialgetränk“ aus Methanol und Magic Mushrooms serviert haben. Der Niederösterreicher wurde am nächsten Morgen ins Spital eingeliefert, erblindete fast vollständig. Bei der Party war auch der nun Angeklagte anwesend, dazu sagte er das erste Mal aus.
Wenige Monate später soll Bernadette H. den nächsten Anschlag auf ihren Lebensgefährten verübt, ihn unter Schlafmittel gesetzt und die Pulsader aufgeschnitten haben. Als Freund des Paares wurde der Angeklagte auch dazu befragt. Und auch, als Andreas F. wegen des Verdachts einer Messerattacke auf die 32-Jährige festgenommen wurde – die sich später als inszeniert herausstellte.
Bernadette H. ist bestimmend und sie manipuliert gerne Menschen. Sie konnte mich gut manipulieren. Sie hat mir einen Zettel gegeben und da hat sie draufgeschrieben, was ich bei der Polizei aussagen soll. Sie wollte mich als Marionette verwenden, damit sie besser dasteht.
43-jähriger Angeklagter im Landesgericht Korneuburg
Die Angaben des 43-Jährigen als Zeuge waren stets: F. sei gar nicht so sehbehindert, wie er angibt. Er hätte ihn beim Unkrautzupfen beobachtet und wüsste genau, dass er Mimik erkennen könnte. Gegen einen anderen Bekannten sagte er aus, er hätte gesehen, wie er Bernadette H. eine Ohrfeige gegeben hätte. All das stellte sich als falsch heraus. Ein Gutachten bestätigte bereits die fast vollständige Blindheit von Andreas F.
Der ehemalige Freund des Ex-Paares muss sich deswegen wegen falscher Beweisaussage und Verleumdung vor dem Richter verantworten. Und gesteht: „Bernadette H. ist bestimmend und sie manipuliert gerne Menschen. Sie konnte mich gut manipulieren. Sie hat mir einen Zettel gegeben und da hat sie draufgeschrieben, was ich bei der Polizei aussagen soll. Sie wollte mich als Marionette verwenden, damit sie besser dasteht.“
Diesen Persönlichkeitszug bestätigte auch bereits ein psychiatrisches Gutachten über die 32-Jährige.
Giftmischerin droht lebenslang
„Wie schätzen sie Frau H. jetzt ein?“, fragt Herr Rat nach. „Mittlerweile als sehr gefährlich.“ Das sieht auf Gerichtpsychiater Peter Hofmann so, weswegen neben der Anklage wegen unter anderem zweifachen Mordversuch gegen die Frau auch die Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum beantragt wurde. Ihr Prozess findet jedoch frühstens Ende Oktober statt – ihr droht lebenslange Haft.
Für den 43-Jährigen hingegen ist die Sache in einer Stunde abgehandelt: Die sechs Monate bedingte Haft sind nicht rechtskräftig. Bei Andreas F., der bei dem Prozess als Zeuge und Privatbeteiligter auftrat, entschuldigte er sich. Gegenüber der „Krone“ sagt F. nach dem Prozess, er könnte nicht erwarten, wenn dieses Kapitel endlich abgeschlossen ist und er es „in eine Schublade stecken und die zumachen kann“.
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