Tourismus im Ländle

Sommersaison: gute Auslastung, aber maue Erträge

Vorarlberg
28.08.2024 16:15

Auf den ersten Blick überaus positive Zahlen weist der aktuelle Tourismusbericht auf: Von Mai bis Ende Juli wurden in Vorarlberg 666.600 Gästeankünfte und 2.051.000 Nächtigungen registriert. Allerdings gibt es auch Schatten.

Trotz Teuerung und anfänglich miesem Wetter lief die Sommersaison bislang nur unwesentlich schlechter als im Rekordjahr 2023: Insgesamt wurden im Ländle lediglich 1600 Gäste weniger begrüßt, der Rückgang bei den Nächtigungen war ebenfalls minimal (-0,5 Prozent). Somit dürfen sich Vorarlbergs Touristiker über das zweitbeste Ergebnis seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1984 freuen. „Die Zahlen unterstreichen, dass Vorarlberg längst nicht mehr nur für seinen Wintertourismus bekannt ist, sondern sich auch im Sommer als beliebtes Reiseziel etabliert hat“, sieht Tourismuslandesrat Christian Gantner (ÖVP) die Branche auf einem guten Weg. Besonders erfreulich ist der Anstieg bei den gewerblichen Beherbergungsbetrieben mit einem Zuwachs von 12.600 Übernachtungen. Ein leichtes Minus verzeichneten hingegen die Campingplätze und Privatquartiere, was vorrangig der Witterung geschuldet war.

Weniger Deutsche, mehr Niederländer
Interessant ist der Blick auf die Herkunftsländer der Urlauber: Während es in den ersten drei Monaten der Sommersaison bei den Gästen aus den Niederlanden (+2.800), der Schweiz und Liechtenstein (+2.500), dem Vereinigten Königreich (+1.300) und den USA (+1.000) erfreuliche Zuwächse bei den Übernachtungen gab, ließ der Kernmarkt Deutschland ein wenig aus – insgesamt wurden rund 16.200 Nächtigungen weniger gezählt als noch im Vorjahr. Ebenfalls signifikant rückläufig war die Nächtigungszahl bei den österreichischen Gästen (-7.400).

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Der Trend zu verkürzten Aufenthalten zeigt die dringende Notwendigkeit, unsere Marketingstrategien gezielt zu modernisieren.

(Bild: (c)mauche.at - fotografie
foto@mauche.at)

Markus Kegele, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft

Je kürzer die Anreise, desto spontaner buchen die Menschen offenbar ihren Urlaub – und stornieren ihn, sofern etwa das Wetter nicht passt. Markus Kegele, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer, betrachtet die Statistik daher differenziert: „Die aktuellen Nächtigungszahlen verdeutlichen letztlich auch die Herausforderungen, vor denen der Vorarlberger Tourismus steht. Der Trend zu verkürzten Aufenthalten zeigt die dringende Notwendigkeit, unsere Marketingstrategien gezielt zu modernisieren. Um die Attraktivität insbesondere in den Nebensaisonen zu steigern, setzen wir auf eine fortschrittliche Digitalisierung, innovative Angebotskonzepte und ein präzises Marketing.“

Belegte Betten, aber auch hoher Kostendruck
Auch Joachim Kresser, stellvertretender Geschäftsführer von Vorarlberg Tourismus, malt den Himmel nicht blauer als er ist und spricht vorsichtig von einer „zufriedenstellenden Zwischenbilanz“. Er beklagt, dass sich die hohe Auslastung nicht in den Erträgen widerspiegele. Soll meinen: Die Betten sind zwar belegt, aufgrund des durch die Teuerung befeuerten Kostendrucks bleibt unterm Strich aber nicht allzu viel übrig. Dennoch blickt die Branche optimistisch auf die nahe Zukunft, zumal in der Gesamtbilanz der Sommersaison-Rekord ja noch geknackt werden könnte. Der August ist in der Statistik noch nicht erfasst – und der ließ in Sachen Wetter keine Wünsche offen.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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