Beim Klassik-Festival Schubertiade in Schwarzenberg (Vorarlberg) trat am Montag eine ganze Sängerriege zum Ensemblekonzert an – am Dienstag folgte Julia Kleiter.
Ein Ensemblekonzert mit den Publikumslieblingen der Schubertiade ist stets ein Publikumsmagnet, erlebt man doch gleich mehrere Stars auf einmal. So waren am Montagabend acht Herren auf dem Podium des Angelika-Kaufmann-Saales versammelt, darunter so magische Größen wie Andrè Schuen, Konstantin Krimmel und Ilker Arcayürek, weiters Patrick Grahl, Kierran Carrel als Einspringer, Jan Petryka, David Steffens und der famose Andreas Bauer Kanabas, dazu Daniel Heide am Flügel.
Musikalisch erweist sich so ein Ensemblekonzert jedoch eher durchwachsen, denn acht noch so gute Solisten ergeben noch lange keinen chorischen Klang. Gerade am Anfang dieses Konzertes mit Schubert wollte sich ein solcher kaum ergeben, allerdings entwickelte er sich in Verlauf des Abends.
Schlussbeifall wäre verdient gewesen
Neben Gesängen Schuberts überzeugten vor allem die Volksliedbearbeitungen von Friedrich Silcher. Höhepunkt des Konzertes war aber der „Gesang der Geister über den Wassern“, den Schubert nach Goethe in zwei Versionen komponierte. Hier kam ein Instrumentalensemble aus Vorarlberger Musikern dazu. Karoline Kurzemann-Pilz und Gyöngyi Ellensohn, Viola, Franz Ortner und Fabian Jäger, Cello, sowie Bernd Konzett, Kontrabass, spielten wunderbar und hätten es verdient, sich auch beim Schlussbeifall nochmals verbeugen zu dürfen.
Mit Volksliedern, hier in der Bearbeitung von Brahms, begann auch das Liedrezital von Julia Kleiter, Sopran, und Julius Drake, Klavier. Wunderschöne Petitessen sind das, die die attraktive Sängerin in der pinken Robe mit viel Ausdruck darbot.
Weltvergessen, duftig
Vielfältige Gestaltungen zeigte Julia Kleiter dann mit insgesamt zwölf Gesängen von Schubert. Weltvergessen die „Romanze aus Rosamunde“, duftig das „Ständchen“, dramatisch „Der Zwerg“ und sehr vielschichtig „Gretchen am Spinnrade“, denn hier ließ Julia Kleiter das kommende Tragische dieser Figur spüren. Auch Julius Drake am Klavier kostete die Klangfarben aus und war damit eines Sinnes mit der Sängerin, deren Stimme ohne jegliche Mühe all diese Vielschichtigkeit darzustellen vermag.
So waren die beiden mit den abschließenden Liedern von Franz Liszt in ihrem Element, denn diese bieten sowohl sängerisch als auch für den Pianisten klangvolle Gestaltungsmöglichkeiten. Dennoch endete der Abend mit „Klinge leise, mein Lied“ sehr zart. Zwei Zugaben folgten: „Ständchen“ von Richard Strauss und „Du holde Kunst“ von Schubert.
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