Vertrocknete Felder im Burgenland, wohin man schaut: Der Ernteausfall bei den Herbstkulturen wird mindestens 50 Prozent betragen.
Eine weitere Woche mit konstanten Höchsttemperaturen von mehr als 30 Grad steht uns bevor. Prognostizierter Niederschlag? Null. In Eisenstadt wurden heuer bereits 25 Tropennächte mit einem Tiefstwert von über 20 Grad gemessen. Der bisherige Rekord war bei 19 im gesamten Jahr 2015 gelegen. „Die bevorstehende Hitzewelle ist für die Jahreszeit außergewöhnlich, da sowohl Hitzetage als auch Tropennächte ab Ende August klimatologisch sehr selten sind“, sagt Nikolas Zimmermann, Meteorologe beim Wetterdienst Ubimet.
Enorme Auswirkungen auf Quantität, Qualität, Preis
Freilich haben die ausbleibenden Niederschläge enorme Auswirkungen auf die Landwirtschaft – davon kann sich jeder ein Bild machen, der an verdörrten Kukuruz-, Soja- und Sonnenblumenfeldern vorbeifährt. „Selbst wenn es jetzt regnen würde, nützt das nichts mehr“, sagt Wolf Reheis, Abteilungsleiter für Pflanzenbau in der Landwirtschaftskammer Burgenland. Alfred Brasch, LK-Bezirksreferent Neusiedl am See, ergänzt: „Heuer werden, bedingt durch Trockenheit, die Maispflanzen notreif. Weil kein Zuwachs stattfindet und um zu retten, was zu retten ist, dreschen die Bauern bereits – um Wochen früher als üblich.“
Bis zu 70 Prozent Ernteausfall
Was den Ernteausfall betrifft, geben sich die Experten bedeckt. Von mindestens 50 Prozent ist die Rede, in manchen Regionen sei mit bis zu 70 Prozent zu rechnen. Zum internationalen Vergleich, was den Mais betrifft: In Rumänien wird das Ertragsminus 90 Prozent betragen. Und laut einem ungarischen Agrarökonomen wird sich dort der Schaden bei 600 Millionen Euro einpendeln. Zu befürchten steht, dass der Mais-Preis für die Konsumenten eklatant in die Höhe schnellen wird.
100 Millionen Euro Schaden
Wie dramatisch die Lage auf den Feldern ist, weiß Günther Kurz von der Hagelversicherung. „Besonders betroffen ist das Nordburgenland. Aktuell rechnen wir in Österreich mit einem Gesamt-Dürreschaden in Höhe von 100 Millionen Euro.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.