Enorme Schäden

Die Dürre setzt der Landwirtschaft arg zu

Burgenland
28.08.2024 16:00

Vertrocknete Felder im Burgenland, wohin man schaut: Der Ernteausfall bei den Herbstkulturen wird mindestens 50 Prozent betragen. 

Eine weitere Woche mit konstanten Höchsttemperaturen von mehr als 30 Grad steht uns bevor. Prognostizierter Niederschlag? Null. In Eisenstadt wurden heuer bereits 25 Tropennächte mit einem Tiefstwert von über 20 Grad gemessen. Der bisherige Rekord war bei 19 im gesamten Jahr 2015 gelegen. „Die bevorstehende Hitzewelle ist für die Jahreszeit außergewöhnlich, da sowohl Hitzetage als auch Tropennächte ab Ende August klimatologisch sehr selten sind“, sagt Nikolas Zimmermann, Meteorologe beim Wetterdienst Ubimet.

Anfang August war die Sonnenblumen-Welt noch – halbwegs – in Ordnung.  (Bild: Judt Reinhard)
Anfang August war die Sonnenblumen-Welt noch – halbwegs – in Ordnung. 

Enorme Auswirkungen auf Quantität, Qualität, Preis 
Freilich haben die ausbleibenden Niederschläge enorme Auswirkungen auf die Landwirtschaft – davon kann sich jeder ein Bild machen, der an verdörrten Kukuruz-, Soja- und Sonnenblumenfeldern vorbeifährt. „Selbst wenn es jetzt regnen würde, nützt das nichts mehr“, sagt Wolf Reheis, Abteilungsleiter für Pflanzenbau in der Landwirtschaftskammer Burgenland. Alfred Brasch, LK-Bezirksreferent Neusiedl am See, ergänzt: „Heuer werden, bedingt durch Trockenheit, die Maispflanzen notreif. Weil kein Zuwachs stattfindet und um zu retten, was zu retten ist, dreschen die Bauern bereits – um Wochen früher als üblich.“

Bis zu 70 Prozent Ernteausfall
Was den Ernteausfall betrifft, geben sich die Experten bedeckt. Von mindestens 50 Prozent ist die Rede, in manchen Regionen sei mit bis zu 70 Prozent zu rechnen. Zum internationalen Vergleich, was den Mais betrifft: In Rumänien wird das Ertragsminus 90 Prozent betragen. Und laut einem ungarischen Agrarökonomen wird sich dort der Schaden bei 600 Millionen Euro einpendeln. Zu befürchten steht, dass der Mais-Preis für die Konsumenten eklatant in die Höhe schnellen wird.

100 Millionen Euro Schaden
Wie dramatisch die Lage auf den Feldern ist, weiß Günther Kurz von der Hagelversicherung. „Besonders betroffen ist das Nordburgenland. Aktuell rechnen wir in Österreich mit einem Gesamt-Dürreschaden in Höhe von 100 Millionen Euro.“

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