Die Oberösterreicher wollen Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft und ethisch fairer Produktion. Doch im Supermarkt entscheiden nicht die „edlen Beweggründen“, sondern meistens schlicht der Preis, ergab eine Studie der Uni Linz. Und wir schätzen andere übrigens „schlimmer“ ein als uns selbst.
„Scheinheilig“ – so nennen es die Autoren der Studie des Instituts für Handel, Absatz und Marketing an der Linzer Uni. Bei vorangegangenen Befragungen gaben bis zu 72 Prozent der Oberösterreicher an, bei Lebensmitteln auf Bio zu achten. 85 Prozent erklärten, dass ihnen Regionalität wichtig sei und bei der Frage nach dem Tierwohl ergab eine Arbeiterkammer-Umfrage sogar 92 Prozent Zustimmung.
Selbstbild ist besser als Fremdbild
Doch an der Kasse schaut’s anders aus, wie nun Linzer Forscher herausfanden. Sie befragten Oberösterreicher, wie sie das tatsächliche Kaufverhalten anderer Kunden einschätzen und auch, wie sie die eigenen Entscheidungsgründe am Regal bewerten. Das Ergebnis: Generell glaubt die Mehrheit, dass sich 72 Prozent der Konsumenten gar nicht nach Werten wie Bio, Nachhaltigkeit oder Regionalität richten. Immerhin sehen 47 Prozent der Befragten dieses Verhalten auch bei sich selbst.
Ethik, Bio, Regionalität und Qualität sind in den Köpfen angekommen, doch unser Handeln hinkt hinterher
Christoph Teller, Vorstand des Instituts für Handel, Absatz und Marketin an der Linzer Uni
Schnäppchen ziehen doch
Vor allem bei der Frage der fairen Produktion sind die Oberösterreicher selbstkritisch: 51 Prozent sagen, dass sie anders handeln, als angegeben. 57 Prozent der Oberösterreicher sind der Auffassung, dass Aktionen nicht fruchten, man aber dennoch nach Schnäppchen Ausschau hält. Und dass der Preis vor Qualität geht, orten 51 Prozent der Landsleute bei sich und 75 Prozent bei den anderen.
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