Österreichs Eishockey-Team rittert ab Donnerstag beim Turnier in Bratislava um das Olympia-Ticket 2026: Zum Auftakt wartet gleich der große Favorit Slowakei (Beginn 18 Uhr, live ORF Sport Plus). Weitere Gegner sind Kasachstan (Freitag) und Ungarn (Sonntag), nur der Turniersieger löst am Ende das Ticket für die Spiele in Mailand.
Manuel Ganahl ersetzt in Bratislava den erkrankten Thomas Raffl als Kapitän, der 148-fache Teamspieler sprach mit der „Krone“ über die Chancen von Rot-Weiß-Rot.
„Krone“: Manuel, am Papier seid ihr in Bratislava nur Außenseiter. Wie kommt ihr mit dieser Rolle klar?
Manuel Ganahl: Es wird eine Herkules-Aufgabe, die Slowakei ist absoluter Favorit. Doch die Rolle des Außenseiters liegt uns, das haben die letzten Jahre gezeigt. Wir haben gerade gegen sehr gute Mannschaften viele gute Matches gemacht, haben in Bratislava eine starke Truppe zur Verfügung.
Worauf wird es in diesen drei Spielen ankommen?
Es wird wichtig sein, vom ersten Bully weg hellwach zu sein. Wir brauchen dreimal einen sehr guten Tag als Mannschaft, ein paar starke Einzelleistungen werden zu wenig sein. Das Wichtigste wird sein, so einfach wie möglich zu spielen, es nicht kompliziert anzugehen. Klar muss auch das Tempo stimmen, die Fehlerquote möglichst gering gehalten werden, heißt es sehr gut zu verteidigen und die Konterchancen zu nutzen. Das sind Kernpunkte, die bei der WM sehr gut funktioniert haben und welche auch in Bratislava klappen müssen.
Es ist das erste Zusammentreffen seit der starken A-WM im Mai – inwiefern war Prag in der Vorbereitung nochmals Team.
Wir haben analysiert, was uns in Prag ausgezeichnet hat, uns einige Sequenzen angeschaut. Sprich, welche waren die zentralen Faktoren, dass wir so gut aufgetreten sind. Das haben wir dann im Camp in Graz versucht, gleich wieder umzusetzen, es wurde von Tag zu Tag besser.
Es ist dein dritter Anlauf auf eine Olympia-Teilnahme. Es versteht sich von selbst, dass Mailand 2026 euer großes Ziel ist.
Klar, Olympia 2026 ist unser großer Traum! Diese Spiele bieten nochmals ein anderes Level, das hat man zuletzt auch bei den Sommerspielen in Paris beobachten können. Die Inszenierung der Spiele oder auch die weltweite Aufmerksamkeit - das ist etwas ganz Besonderes!
Euer letzter Anlauf auf Olympia erfolgte 2021 ebenfalls in Bratislava, damals habt ihr zum Start gegen die Slowakei 1:2 verloren, seid am Ende gescheitert.
Jeder, der damals schon dabei war, hat dieses 1:2 noch im Kopf. Wir haben damals gegen sehr starke Slowaken eine super Leistung gebracht, kurz vor Ende die große Chance auf das 2:2 ausgelassen. Das ist eine Leistung, an der wir uns bestimmt orientieren können. Wir brennen auf die Revanche!
Die Slowakei ist auch diesmal der große Favorit auf den Turniersieg.
Der ganze Druck liegt bei ihnen, sie spielen daheim, vor ausverkauftem Haus, zählen zu den Top 10 im Welt-Eishockey, standen zuletzt bei jeder A-WM im Viertelfinale. Es ist aber schon so, dass wir das nötige Selbstvertrauen mitbringen, um zu wissen, dass für uns auch in solchen Spielen etwas zu holen ist. Vorausgesetzt, wir zeigen das, was wir können.
Hast du abgesehen von den Vorgaben des Trainerteams noch individuelle Rituale, um dich auf ein Spiel vorzubereiten?
Ja, die hat eigentlich jeder. Mein Credo lautet: nicht zu viel Vorfreude aufbauen, emotional das richtige Mittelmaß finden. Sonst läuft man Gefahr, dass man sich zu sehr auf ein Spiel freut oder auch zu locker in eine Partie geht. Ich denke, ich habe da eine gute Linie gefunden, bereit zu sein. Ich kann nur sagen: Es kribbelt schon gewaltig, wenn ich an das erste Spiel in Bratislava denke.
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