Topfitte Seniorinnen

Die „Golden Girls“ und ihr Geheimnis ewiger Jugend

Oberösterreich
29.08.2024 11:09

In Obertraun am Hallstättersee treffen sich seit 18 Jahren freitags immer drei bestens gelaunte Damen und spielen Karten. Die jüngste ist 87, die älteste 98 Jahre alt. Die 97-jährige Herta Edlinger kommt noch immer mit ihrem Rad zu den Treffen. Falls es nicht regnet, schwimmt sie auch noch immer im See. 

Eine Brille? „Brauch ich nicht“, verrät Herta Edlinger der „Krone“ kurz bevor sie sich auf ihr rotes Fahrrad schwingt, kräftig in die Pedale tritt und davonfährt. Bemerkenswert: Die Obertraunerin feierte heuer im Juli den 97. Geburtstag. „Wenn es nicht regnet, gehe ich auch noch immer jeden Tag im Hallstätter See schwimmen“, lächelt die 18-fache Großmutter und 19-fache Uroma. Ihr Geheimnis „ewiger Jugend“: „Ein guter Mann und viel Arbeit“, so die ehemalige Postlerin und Kellnerin. In ihrer Jugend packte sie acht Jahre auf einer Alm auf 1800 Metern Seehöhe an.

Älteste Obertraunerin sang 73 Jahre im Kirchenchor
In dieser Zeit war sie auch von ihrer Freundin Maria Kocher getrennt. Sie ist um ein Jahr älter und ebenso jung geblieben. Gemeinsam besuchten sie die Volksschule, sangen im Kirchenchor oder tanzten in der Heimatgruppe. „Ich war 73 Jahre im Chor“, so Kocher.

Bürgermeister Egon Höll mit den zwei ältesten Obertraunerinnen und dem treuesten Gast des Ortes. (Bild: Hörmandinger Reinhard)
Bürgermeister Egon Höll mit den zwei ältesten Obertraunerinnen und dem treuesten Gast des Ortes.

Seit 18 Jahren treffen sie sich zum Spielenachmittag. Mit am Tisch sitzt oft auch Ingeborg Laußer aus Rückersdorf bei Nürnberg. Vor 63 Jahren kam sie erstmals nach Obertraun. „Ich komme seither jedes Jahr, fühle mich als Einheimische“, erzählt die 87-Jährige bei einer Kartenpartie. Die Stimmung ist bestens, der Schmäh läuft. „Ich verliere, und die Herta gewinnt immer“, ärgert sich Kocher. „Die Dummen haben das Glück“, kontert Edlinger.

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Ich bin traurig, dass ich keine Katze habe. Es geht aber um Vernunft. Bei mir dürfte sie alles. Wenn sie dann aber in ein Tierheim müsste, wäre es für sie noch schwieriger.

Maria Kocher, älteste Obertraunerin

Ernst wird es nur, wenn es ums Gemeindeleben geht: „Obertraun hat sich zurückentwickelt. Wir haben keine Post und keine Bank mehr“, erzählt Kocher. Zum Glück gebe es im 750-Einwohner-Ort aber noch Haarschneider und Fußpfleger: „Jeden zweiten Mittwoch gehe ich zum Friseur, jeden dritten Donnerstag zur Pediküre.“

Gartenarbeit hält fit
Am liebsten verbringt sie Zeit im Garten – und vor dem Fernseher mit ihren Lieblingssendungen: „Der Bergdoktor“ sowie „Liebesg’schichten und Heiratssachen“. „Es überrascht mich immer wieder, welch falsche Vorstellungen die Leute bei der Partnersuche haben“, zeigt sich die älteste Obertraunerin amüsiert.

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