„Nicht möglich“

Brutale Home-Invasion: Ehepaar schwer verletzt

Niederösterreich
29.08.2024 15:29

Im November 2017 soll ein 37-Jähriger bei einem niederösterreichischen Ehepaar eingebrochen sein und sie brutal verprügelt haben. Während das DNA-Spuren des Bulgaren in dem Wohnhaus belegen sollen, bringt der Verteidiger vor: „Das wäre überhaupt nicht möglich gewesen.“ Sein Mandant hätte zu dem Zeitpunkt ein zertrümmertes Fersenbein gehabt ...

Beinahe sieben Jahre ist es her, dass zwei Männer durch ein Kellerfenster in das Haus eines Ehepaars in Strimpfling (NÖ) einstiegen – während die Bewohner zu Hause waren. „Sein ganzes Gesicht war vollkommen angeschwollen“, beschreibt der Staatsanwalt im Landesgericht Korneuburg, wie die Eindringlinge den 67-Jährigen grün und blau geschlagen haben. 

Gedroht Ehemann anzuzünden
Und auch gegenüber der Ehefrau wurden sie gewalttätig, ehe sie ihren Gatten mit einer Flüssigkeit übergossen und drohten, ihn anzuzünden – sollte sie nicht Geld und Wertsachen holen. Damit flüchteten die Einbrecher schließlich und ließen ihre Opfer schwer verletzt und vor allem schwer traumatisiert zurück. Der 67-Jährige, er arbeitete als Bauer, musste wegen dauerhafter Seh- und Gleichgewichtsprobleme in Frühpension gehen.

Der Tatort in Strimpfling (NÖ) (Bild: LKA NÖ)
Der Tatort in Strimpfling (NÖ)
(Bild: LKA NÖ)

Diese Dauerfolgen sind nun auch der Grund, warum sich ein 39-Jähriger vor Geschworenen wiederfindet. Der Bulgare soll mit einem zweiten Unbekannten die brutale Home-Invasion begangen haben – an drei Orten in dem Vierkanthof wurde seine DNA gefunden. Jahre später ergab das Genmaterial schließlich einen Treffer. 

„Wäre überhaupt nicht möglich gewesen“
Den sich der achtfach Verurteilte und sein Verteidiger Peter Philipp aber nur schwer erklären können. Der Bulgare sei nämlich unschuldig. „Eine Home-Invasion ist ein fürchterliches Delikt. Darüber brauchen wir gar nicht reden“, räumt Anwalt Philipp ein. Sein Mandant hätte sich jedoch zweieinhalb Monate vor dem schrecklichen Einbruch sein Fersenbein zertrümmert – Unterlagen aus dem AKH Wien würden das belegen. Eine Operation konnte sich der nicht Versicherte nicht leisten. „In der Situation wäre es ja überhaupt nicht möglich gewesen, dass er eine Home-Invasion begeht.“

Anwalt Peter Philipp verteidigt den 37-jährigen Bulgaren. (Bild: Gerhard Bartel)
Anwalt Peter Philipp verteidigt den 37-jährigen Bulgaren.

Die vorsitzende Richterin ist dennoch skeptisch: „Das ist schon ein sehr dringender Verdacht, wenn ihre DNA-Spur dreimal gefunden wird.“ Das versucht der Angeklagte mit seinem gestohlenen Rucksack mit verschwitztem Sportgewand zu erklären. „Wegen der DNA an der Schranktür könnte man schon meinen, Sie waren dort und nicht nur Ihr Rucksack“, hakt Frau Rat nach – „Ich kann nicht einmal normal gehen. Damals konnte ich nicht wirklich stehen. Ich bin über all mit Krücken hingegangen.“ Seinen Humpelgang präsentiert er schließlich auch allen Anwesenden im Gericht.

Dem 37-Jährigen wird außerdem noch eine weitere versuchte Home-Invasion in Wien-Brigittenau angelastet im Jahr 2018. Für die Ladung weiterer Zeugen und einer Sachverständigen wird auf 28. Oktober vertagt.

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