Red Bull spürt Druck

Marko fordert: „Horner muss Qualität zeigen“

Formel 1
29.08.2024 16:32

Die „Königsklasse“ gastiert am Sonntag in Monza. Red Bull Racing spürt den Druck der Rivalen, zudem herrscht dicke Luft nach Jos Verstappens Aussagen. Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko stellt klar: „Wir müssen uns steigern!“

„Die besten Leute laufen davon, die Updates passen nicht, Max hatte keine Chance auf den Sieg, wenn man das Auto zurückentwickelt, der Spirit muss sich im gesamten Team ändern!“ Jos Verstappen ließ in einem explosiven Interview mit der „Bild“-Zeitung nach dem Grand Prix der Niederlande (Lando Norris hatte Max Verstappen mit einem Vorsprung von 22 Sekunden regelrecht blamiert) die „Klima-Krise“ im „Bullenstall“ neu aufflammen …

Einen Tag vor dem Trainingsauftakt auf dem Highspeed-Kurs in Monza versuchte Red Bulls Motorsportchef Dr. Helmut Marko, die Sache etwas zu kalmieren, auf seine typisch diplomatische Art und Weise. „Jos ist Jos. Er ist halt ein sehr emotionaler Typ, hat seine Aussagen ohne eine richtige Analyse getätigt. Aber das sollte man auch nicht überbewerten“, sagte der ehemalige Le-Mans-Sieger und betonte: „Wir hatten zuletzt ein paar unglückliche Ergebnisse, wurden teilweise unter Wert geschlagen. In Zandvoort hatten wir die falsche Abstimmung, aber klar: Wir spüren deutlich den Druck, müssen uns steigern, und die Updates müssen Wirkung zeigen.“

Jos Verstappen (r.) legte sich mit den Bullen an. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Jos Verstappen (r.) legte sich mit den Bullen an.

„Falsch abgebogen“
Seit fünf Rennen ist Red Bull Racing, das zu Saisonbeginn noch klar den Ton angegeben hat, sieglos, segelt in äußerst stürmischer See. Da ist der Käpt’n gefragt. „Teamchef Horner muss Qualität zeigen. Schönreden hilft uns in dieser Situation nicht weiter. Aber: Auch Horner gibt inzwischen ja Fehler zu. Wir sind punkto Balance im Auto irgendwo falsch abgebogen. Aber da sind wir ja nicht die einzigen, das ist auch schon Ferrari oder Mercedes passiert. Nur McLaren blieb davon verschont. Da hat jedes Upgrade gesessen“, fasst Dr. Marko zusammen. „Wir sind selbstkritisch, haben aber viele gute Leute, die das Ruder wieder herumreißen können.“

Im Autodromo Nazionale di Monza, wo schon für Niki Lauda (1978 und 1984) und Gerhard Berger (1988) die österreichische Hymne gespielt worden ist, hofft der rot-weiß-rote Rennstall jedenfalls auf eine Leistungssteigerung. „Ich denke, dass es zwischen McLaren, Ferrari, Mercedes uns sehr eng werden wird. Und sicher ist: Wir werden nicht so klar geschlagen wie zuletzt in Holland“, sagt Dr. Marko.

„Hartes Stück Arbeit vor uns“
Auch Max Verstappen, der die Fahrer-WM noch mit 70 Punkten Vorsprung auf Norris anführt, gibt sich kämpferisch. „Das Team hat hart gearbeitet, um die beste Abstimmung und Balance für diese Old-School-Strecke zu finden. Natürlich liegt ein hartes Stück Arbeit vor uns“, meinte der dreifache Weltmeister.

Punkto Konstrukteurs-Meisterschaft (Red Bull liegt 30 Zähler vor McLaren) haben die „Bullen“ ob der Leistung von Sergio Pérez in Zandvoort neuen Mut getankt. „Wenn Checo so weitermacht, haben wir diesen Titel weiterhin im Auge“, so Dr. Marko.

Dr. Helmut Marko (Bild: AFP/GETTY IMAGES/CLIVE ROSE)
Dr. Helmut Marko

Erster Favorit in Monza neben Norris („Wir sind bereit“) dürfte Ferrari sein. „Aber“, zwinkert Dr. Marko, „ein großes Update birgt auch Gefahren“ …

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