Im Zug, auf der Straße

Grenzkontrolle steht trotz Erfolgen vor dem Aus

Oberösterreich
30.08.2024 07:00

Jeden zweiten Tag eine Verhaftung in Zügen nach Bayern und Tschechien, dazu kiloweise Drogen im Gepäck. Die Grenzkontrollen in Oberösterreich zeigen Wirkung und die Fahnder haben Erfolge. Doch jetzt gibt ein Enddatum für Maßnahmen und die Forderung nach Fortsetzung.

„Kontrolle, bitte mitkommen“ – in den grenzüberschreitenden Zügen nach Bayern und Tschechien fahren verdeckte oberösterreichische Ermittler mit – und haben Erfolg. Im Vorjahr gab’s 163 Festnahmen, im ersten Halbjahr 2024 schon 90. Dazu wurden im Vorjahr rund sechs Kilo Drogen gefunden – heuer sind es schon 17 Kilo. Bis Juni wurden zudem 129 Personen ausfindig gemacht, die von Gerichten gesucht werden. Und zum Drüberstreuen: 5055 Euro Organmandate gab’s auch noch in dem ersten halben Jahr.

„Derzeitiges Niveau halten“
Doch die Grenzkontrollen stehen vor dem Aus. „Laut einem EU-Papier laufen die Genehmigungen für Kontrollen nach Tschechien und die Slowakei mit 15. Oktober aus, am 11. November die Kontrollen der Deutschen an Österreichs Grenzen und unsere Maßnahmen nach Ungarn und Slowenien“, mahnt August Wöginger (VP) und tritt mit OÖVP-Parteimanager Florian Hiegelsberger dafür ein, die Grenzkontrollen „zu Bayern und Tschechien zumindest auf derzeitigem Niveau fortzuführen“.

Widerstand auch in Bayern
Auch in Bayern formiert sich Widerstand gegen das Ende der Grenzkontrollen. Im ersten Halbjahr 2024 hat man in Bayern 9736 illegale Einreisen festgestellt – allein während der 43 Tage der Fußball-EM blieben bei 510.670 Personenkontrollen 144 Schlepper hängen, 390 Haftbefehle wurden vollzogen und 2158 illegale Einreisen verhindert.

Keine Grenzen, aber nicht grenzenlos
„Die gemischten Fahndungsteams an den Grenzen von Oberösterreich zu Bayern und Tschechien sind ein Zeichen, dass grenzfreie Räume in der EU für Kriminelle nicht grenzenlose Freiheit bedeuten“, setzen sich Hiegelsberger und Wöginger für die Verlängerung der Kontrollen ein, solange die EU-Außengrenzen nicht so gesichert sind, wie geplant – die angekündigte Verdreifachung der EU-Grenzschützer auf 30.000 Personen ist noch Zukunftsmusik.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right