„Schnaufen kurz durch“

Rapid zwischen Europa-Kater und Salzburg-Schlager

Fußball National
30.08.2024 06:58

Rapid weiß um die Chance, die man Donnerstagabend ausgelassen hat. „Wir waren extrem knapp davor, uns für die Europa League zu qualifizieren“, sagte Trainer Robert Klauß nach dem 2:2 im Play-off-Rückspiel gegen SC Braga.

 „Wir hatten alles, was wir gebraucht haben, für eine magische Nacht. Das Drehbuch war perfekt, wir schenken das Spiel aber komplett selber her“, so Klauß. Statt der höher dotierten Europa League müssen die Wiener im Herbst mit der Conference League vorliebnehmen.

In 140 Sekunden verspielte Rapid daheim eine 2:0-Führung und den Aufstieg. In der Europa League hätte es neben einem höheren Startgeld (4,31 gegenüber 3,17 Mio. Euro) auch acht statt sechs Spiele vor der K.o.-Phase gegeben – gegen prominentere Gegner. Klauß: „Wir haben es selber aus der Hand gegeben. Deswegen überwiegen ganz klar der Ärger, die Enttäuschung und die Wut. Das gilt es zu kanalisieren für die nächsten Tage.“

Salzburg vor der Brust
Bereits am Sonntag (17 Uhr) empfangen die Hütteldorfer Champions-League-Teilnehmer Salzburg zum Ligaschlager. „Es sind zwei Tage, um die Köpfe zu richten“, betonte Klauß. Es helfe, wieder ein Heimspiel mit großer Fan-Unterstützung zu haben. „Wir wissen, dass Rückschläge einkalkuliert sind. Wir sind nicht blauäugig.“ Die positive Stimmung, die man erzeugt habe, brauche man. „Wir müssen aber auch schauen, dass wir realistisch bleiben.“

Drei Pflichtspiele ist Rapid sieglos. Zu Hause hat man von fünf Partien in diesem Sommer allerdings vier gewonnen. „Das eine haben wir unentschieden gespielt gegen Braga, gegen eine europäische Topmannschaft“, meinte Klauß. „Wir haben uns für die Conference League qualifiziert, das darf man nicht vergessen. Das sind alles Dinge, die wir auf der Habenseite haben.“ Weil man die Hürden Wisla Krakau und Trabzonspor genommen hat, steht Rapid erstmals seit 2021 in einem Europacup-Hauptbewerb.

Auf die überwiegend positiven Fan-Reaktionen auf seine Arbeit wollte Klauß nach dem Aus gegen den Ligavierten aus Portugal nur bedingt eingehen. „Wir sind ausgeschieden, ich hab Rot kassiert. Es fällt mir schwer, das positiv zu sehen“, sagte der Deutsche, der nach Spielende bei Schiedsrichter Anthony Taylor vorstellig geworden war – laut eigenen Angaben um zu hinterfragen, warum dieser die vierminütige Nachspielzeit nicht verlängert hatte.

Stille in der Kabine
Der Engländer zeigte Klauß Rot, dieser ist nun zum Auftakt der Conference League gesperrt. „Es ging nicht um die Wortwahl, es ging um die Außenwirkung. Da ist den Schiedsrichtern immer wichtig, dass sie gut wegkommen“, meinte der Rapid-Coach. „Man darf keine Emotionen zeigen und nach dem Spiel auf dem Platz nicht mit dem Schiedsrichter sprechen. Da sind sie mittlerweile sehr streng.“

Robert Klauß (Bild: GEPA)
Robert Klauß

Streng will er mit seinen Spielern nicht sein. „Es war in Summe wieder eine gute Leistung daheim, die wir uns aber selber kaputt machen“, sagte Klauß. In der Kabine sei es nach der Partie sehr still gewesen. „Auch ich habe mich schwer getan, die richtigen Worte zu finden. Aber wir werden uns alle sammeln, darüber sprechen und die Köpfe nach oben richten.“

Einen bis dahin starken Sommer will man sich von den jüngsten Rückschlägen gegen Braga und Blau-Weiß Linz (0:3) nicht zerstören lassen. „Natürlich sind wir müde, wir haben schon extrem viele Pflichtspiele in den Beinen“, erinnerte Klauß. Jenes gegen Salzburg wird das zwölfte seit 25. Juli sein. „Ab Montag in der Länderspielpause schnaufen wir mal kurz durch. Aber jetzt geht es darum, gegen Salzburg noch einmal alles rauszuhauen, was wir haben.“ Danach will der 39-Jährige Bilanz ziehen. „Dann werden wir justieren und sehen, ob wir etwas verändern müssen oder drauf bleiben.“

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