Vor dem Schulstart

Variante KP.3: Zahl der Corona-Fälle steigt wieder

Wissenschaft
30.08.2024 07:51

Am Montag startet in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland wieder die Schule, doch schon jetzt steigt die Zahl der Corona-Infektionen. Der Grund dafür sind neue, ansteckendere Varianten des Virus namens KP.3. und KP3.1.1. Bei einem Viertel der Verdachtsfälle wird eine Infektion registriert.

Die sommerliche Corona-Welle sei von der Variante KP.3 dominiert, sagte die Virologin Judit Aberle, die am Zentrum für Virologie der MedUni Wien eine Forschungsgruppe leitet, die sich mit Immunantworten bei Virusinfektionen und Impfung beschäftigt, im Ö1-"Morgenjournal". Sie warnte, dass es im Osten eine „sehr deutlich erhöhte Virusaktivität“ gibt, mit Positivraten von bis zu 25 Prozent in Ober- und Niederösterreich.

Vor allem Menschen über 60 Jahren, die an Vorerkrankungen leiden, wird empfohlen, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Um Ansteckungen zu vermeiden, sei aber ein wesentlicher Faktor, dass man bei Symptomen zu Hause bleibe, so Expertin Aberle.

Variante dringt schneller in Zellen eine
Bereits Anfang Juli wurde bei knapp 48 Prozent der infizierten Menschen in Deutschland die Variante KP.3 – eine Unterlinie der Variante JN.1 mit Mutationen auf dem Spike-Protein - festgestellt, wie das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) berichtet. Dadurch kann die Variante KP.3 offenbar die menschliche Immunabwehr leichter umgehen, schneller in Zellen eindringen und sich rascher vermehren.

3D-Darstellung des Covid-Erregers SARS-CoV-2. Rot dargestellt sind die sogenannten Spike-Proteine. (Bild: NIAID-RML, krone.at-Grafik)
3D-Darstellung des Covid-Erregers SARS-CoV-2. Rot dargestellt sind die sogenannten Spike-Proteine.

Vor allem in den USA, Australien und inzwischen auch in Italien wird die KP.3-Variante für den Anstieg der Covid-Fälle und die Zunahme der Aufenthalte in Krankenhäusern verantwortlich gemacht. In den Vereinigten Staaten war KP.3.1.1 in der ersten August-Hälfte für mehr als ein Drittel der neuen Covid-Fälle verantwortlich. Das zeigen Daten der US-Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC).

Experte rät dringend zum Boostern
Schon Ende Juli hatte der Molekularbiologe Ulrich Elling angesichts deutlich gestiegenen Corona-Abwasserwerte gemeint, dass es möglicherweise bereits im Spätsommer zu einem hohen Plateau an Covid-Infektionen kommen könnte.

In der Folge werde dann vermutlich keine so hohe Spitze der Winterwelle entstehen wie im vergangenen Dezember. Dies sei aber hochspekulativ und noch unsicher, so Elling damals. Er empfahl deshalb, mit den Booster-Impfungen nicht bis in den Winter hinein zu warten.

Erkrankung nicht mehr meldepflichtig
Eine Corona-Erkrankung ist seit 1. Juli 2023 nicht mehr meldepflichtig und es gibt auch keine Einschränkungen mehr für Erkrankte, ebenso gibt es seit April dieses Jahres aber auch keine kostenlosen Antigen- bzw. PCR-Tests mehr. Beim Arzt und auch im Verdachtsfall muss vorerst gezahlt werden, da die Verhandlungen zwischen Ärztekammer und Sozialversicherung zu einer Kostenübernahme bis dato ergebnislos verlaufen sind.

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