Antischlingersysteme können Anhängergespanne auch in schwierigen Fahrsituationen sicher auf Kurs halten. Allerdings gibt es Unterschiede in der Wirksamkeit.
Wenn ein Pkw einen Anhänger ziehen muss, verändert das die Fahrphysik. In manchen Situationen ist sie für den Fahrer kaum oder nicht mehr beherrschbar. Hier helfen Stabilisierungssysteme, von denen der Verkehrsklub ADAC jetzt drei getestet hat.
Die Antischlingertechnik funktioniert bei allen gleich: Erkennt das System Bewegungen des Anhängers und schätzt es die Situation als kritisch ein, wird die Anhängerbremse betätigt.
Testsieger mit der Gesamtnote 1,5 ist das 965 Euro teure ATC 2.0 von AL-KO, das alle Fahrstabilitätstests mit Bravour meisterte. Eine günstige Alternative mit 750 Euro ist das System LEAS, das bei den Fahrversuchen auf dem Testgelände ebenfalls überzeugte, aber Schwächen in der Verarbeitung aufwies. Es erhielt die Gesamtnote 2,0.
Etwas abgeschlagen auf dem dritten Platz landete das Knott ETS Plus (815 Euro), das wegen verspäteter Eingriffe beim Ausweichtest nur die Note 2,8 erhielt.
Wer sich ein Antischlingersystem zulegen will, sollte auf die Kompatibilität achten. So passt das System von AL-KO nur auf AL-KO-Achsen, während die Lösung von Knott mit Knott- und AL-KO-Achsen kompatibel ist. Leas von BL-Trading hingegen ist mit allen Achsen kompatibel. Darüber hinaus empfiehlt der ADAC eine fachgerechte Montage, bei der die Status-LED an der Vorderseite des Caravans angebracht wird, sodass es im Rückspiegel sichtbar ist.
Tipps für Gespannfahrer
Um die Wahrscheinlichkeit kritischer Fahrsituationen zu minimieren, rät der Klub außerdem zur richtigen Beladung und Gewichtsverteilung des Anhängers: Die Stabilität bringende Stützlast soll möglichst exakt am erlaubten Maximum liegen. Selbst das beste System kann eine zu geringe Stützlast nicht ausgleichen.
Gerät der Anhänger dennoch ins Schlingern, sollte das Lenkrad ruhig gehalten und sanft gebremst werden.
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