Opfer-Familie in Angst
Mehrfachmörder zum zweiten Mal aus Haft entlassen
Ein russischer Mörder, der für den Kriegsdienst in der Ukraine aus dem Gefängnis entlassen worden war, hatte zurück in der Heimat wieder getötet. Nun kam er ein zweites Mal aus der Haft frei: Denn statt 23 Jahre in einem Hochsicherheitsgefängnis zu verbringen, meldete sich der 29-Jährige einfach erneut zum Militärdienst. Die Familie des letzten Mordopfers lebt in Angst.
„Omas Mörder ist der Strafe für sein Verbrechen entgangen – wieder einmal – und ist in den Krieg gezogen, um zu kämpfen“, erklärte Anna Pekarewa gegenüber dem Sender BBC. Sie ist die Enkelin der 85-jährigen Julia Byuskich, die der 29-jährige Iwan Rossomachin vergewaltigt und anschließend getötet hatte. Er hatte die ältere Dame in ihrem eigenen Haus überfallen.
Hier sehen Sie ein Bild der getöteten 85-jährigen Russin:
Es ist nicht das erste Mal, dass der 29-Jährige ein Leben ausgelöscht hatte. Als Russland die Invasion in der Ukraine begonnen hatte, saß er bereits wegen Mordes hinter Gitter. Doch er nutzte die Chance, als die Gruppe Wagner Gefängnisinsassen für den Krieg rekrutierte – und tauschte seine Zelle gegen die Front. Dafür winkte ihm nach dem Kriegsdienst eine Begnadigung durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Strafe wegen „extremer Brutalität“ erhöht
Die neu gewonnene Freiheit war für Rossomakhin nach seiner Rückkehr in seine Heimat jedoch nicht von langer Dauer: Als er in den Bezirk Wjatskije Poljany zurückkam, tötete er die 85-jährige Julia und wurde für dieses Verbrechen im April schuldig gesprochen. Die Strafe, 22 Jahren Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis, wurde später sogar auf 23 Jahre erhöht – das Gericht stellte fest, dass die Tat „mit extremer Brutalität“ verübt wurde.
Wie die Enkelin nun berichtet, verbüßte der Mehrfachmörder von dieser Strafe jedoch nur eine Woche. Der Gefängnisdirektor habe der Familie mitgeteilt, dass Rossomachin am 19. August freigelassen wurde. „Meine erste Reaktion war Entsetzen. Ich habe die forensischen Berichte gelesen und weiß, was dieser Mensch meiner Großmutter angetan hat. Es ist ungeheuerlich, dass er wieder freigelassen wurde“, erklärt Anna.
In dem Schreiben des Gefängnisdirektors heiße es, der Häftling sei im Rahmen eines speziellen russischen Gesetzes freigelassen worden. Dieses erlaubt dem Militär, verurteilte Sträflinge für den Einsatz an der Front zu rekrutieren. „Die Tatsache, dass dies im 21. Jahrhundert geschieht … es gibt keine Worte, die beschreiben können, was passiert!“, zeigt sich die Enkelin des Mordopfers erschüttert gegenüber BBC.
Opferfamilie fürchtet Rache des Oma-Mörders
Es ist bei Weitem nicht das erste Mal, dass begnadigte russische Soldaten nach ihrer Rückkehr wieder Verbrechen begehen. Es häufen sich Berichte von Heimkehrern, die erneut wegen brutalen Taten eingesperrt werden. Anna befürchtet, dass sich nach der erneuten Freilassung Rossomachins ihre Familie in extremer Gefahr befinden wird.
„Wenn er zurückkommt, wird er versuchen, sich an uns zu rächen – für unsere Bemühungen, ihm eine lebenslange Haftstrafe zu verschaffen.“ Sie kündigte an, das Land verlassen zu wollen – andere Familienmitglieder wollen untertauchen.
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