Was für eine packende Partie zwischen Rapid und Red Bull Salzburg am fünften Spieltag in der heimischen Bundesliga! Die Hütteldorfer ließen sich von einem frühen Gegentor nicht verunsichern und konnten so am Ende mit 3:2 siegen. Es ist die erste Saison-Pleite für die Bullen. Allerdings gibt es auch einen bitteren Beigeschmack: Sowohl Stürmer Guido Burgstaller als auch sein Ersatz Dion Beljo mussten verletzt ausgewechselt werden.
Rapid hat Vizemeister Red Bull Salzburg in der 5. Runde der Fußball-Bundesliga in die Knie gezwungen. Die Wiener setzten sich nach einer schwachen Anfangsphase in einer packenden Partie gegen den Champions-League-Starter mit 3:2 (2:2) durch. Erstmals seit 2012 konnten die Rapidler damit zweimal in Folge gegen Salzburg gewinnen. Dadurch verbesserten sich die Hausherren vor der Länderspielpause in der Tabelle auf Rang zwei, während Salzburg einen Zähler dahinter Vierter ist.
Überragender Akteur vor 21.500 Zuschauern im Allianz Stadion war der schwedische U21-Teamspieler Isak Jansson, dem erstmals im Rapid-Dress ein Doppelpack (19., 60.) glückte. Daneben traf noch Jonas Auer (37.) sehenswert. Nach dem bitteren Out im Europa-League-Play-off gegen SC Braga am Donnerstag gab es somit gleich wieder Positiv-Schlagzeilen. Für die Gäste war das frühe Führungstor von Dorgeles Nene (5.) und das 2:2 von Petar Ratkov (45.+3) zu wenig, um Zählbares mitzunehmen. Sie verloren im neunten Pflichtspiel erstmals unter Neo-Trainer Pepijn Lijnders.
Verletzungen überschatten Partie
Mit einer womöglich schweren Verletzung von Maurits Kjaergaard gab es weitere schlechte Nachrichten für die Salzburger, die am Dienstag den Einzug in die Ligaphase der Champions League perfekt gemacht hatten. Doch auch die Wiener hatten Verletzungspech. Guido Burgstaller schied mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel früh aus, der für ihn eingewechselte Dion Beljo verließ kurz nach Wiederbeginn angeschlagen das Feld. Mit Furkan Dursun und Noah Bischof waren zwei weitere Stürmer nicht matchfit.
Die Rapidler legten vor Heimpublikum und ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick einen kapitalen Fehlstart hin. Nach etwas mehr als vier Minuten verdribbelten sich zuerst Mamadou Sangare und dann Louis Schaub beim Herausspielen, Oscar Gloukh schnappte sich den Ball und bediente Nene, der in der Mitte am Fünfer nur noch einschieben musste. Für die Wiener hätte es noch bitterer kommen können. Nene legte bei einem Konter auf Gloukh auf, der den Ball zwar an Niklas Hedl vorbeibrachte, aber auch knapp am Gehäuse (11.). Die „Bullen“ schnürten die Wiener zu dem Zeitpunkt in deren Hälfte ein und ließen den Ball nach Belieben laufen.
Rapid zeigt Moral
Quasi aus dem Nichts fanden die Hütteldorfer ins Spiel. Serge-Philippe Raux-Yao bediente Matthias Seidl und nach dessen Lochpass enteilte Jansson Salzburg-Verteidiger Samson Baidoo und schloss kaltschnäuzig ins Eck ab. Von dem zuvor augenscheinlichen Klasse-Unterschied war plötzlich nichts mehr zu sehen. Rapid hätte gar einen Doppelschlag machen können, eine Burgstaller-Direktabnahme aus elf Metern verfehlte das Tor (23.). Zudem scheiterte Jansson nach schöner Einzelaktion an Janis Blaswich (36.).
Der Deutsche konnte kurz danach einen Beljo-Kopfball noch parieren, war gegen den Volley-Nachschuss von Auer nach einer Dedic-Klärungsaktion aber machtlos. Salzburg schüttelte den neuerlichen Rückschlag schnell ab. Nach einem Nene-Heber traf Ratkov per Kopf die Latte (40.). In der letzten Aktion der ersten Hälfte schalteten die Salzburger nach einer Rapid-Standardsituation blitzschnell um. Über Moussa Yeo und Nene landete der Ball bei Ratkov, der quasi mit dem Pausenpfiff platziert ins Eck abschloss.
Eine packende Partie
Nach dem Seitenwechsel ging es hin und her. Und mit Jansson avancierte der auffälligste Akteur nach einer Stunde zum Matchwinner. Nach Grgic-Pass entschied er das Laufduell mit Kamil Piatkowski für sich, Baidoo konnte nicht mehr eingreifen und den Abschluss des Rapidlers verhindern. Raux-Yao (82.) und Dennis Kaygin vor dem leeren Tor (85.) hätten alles klarmachen können, dazwischen vergab Baidoo (84.) auf Salzburger Seite die Ausgleichschance. Danach nahm Schiedsrichter Stefan Ebner eine Handspiel-Elfmeter-Entscheidung für Salzburg nach Videostudium zurecht zurück.
Somit gewann Rapid neuerlich gegen Salzburg im Heimstadion, die jüngsten drei direkten Duelle wurden nicht verloren. Die Lijnders-Truppe hat aufgrund des verschobenen Hartberg-Spiels eine Partie weniger ausgetragen als die Konkurrenz.
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