Im „Vorgarten“ eines Links-Politikers wurde Kickl-Werbung aufgestellt. „Wer’s glaubt wird selig – oder? KPÖ.“, kommentierte dieser die Plakate.
Der Wahlkampf trägt seltsame Blüten: Die Plakat-Kampagne der FPÖ mit dem Schriftzug „Euer Wille geschehe“ kritisierte beispielsweise auch Abt Pius Maurer vom Stift Lilienfeld. Doch auch regional sorgt die Texte „Euer Wille geschehe“ und „Das Herz sagt Ja“ für Diskussionen. In Krems an der Donau setzte ein linker Politiker auf Eigeninitiative.
Linker kommentierte FPÖ-Plakate
„Lachend“, so erzählt Wolfgang Mahrer, habe gleich zu Beginn des Wahlkampfes ein FPÖ-Politiker drei Plakate neben die Garagenausfahrt des KLS-Gemeinderates in Egelsee gehängt. Entfernen oder beschmieren, wie es der KLS mit Plakaten schon oft passiert ist, kam für Mahrer aber nicht in Frage: „Ich suchte nach einer politisch fairen Art der Erwiderung. Meine Argumente sollten die FPÖ-Plakate nicht verstellen, sondern kommentieren und nachdenklich machen.“ Mahrer ist zwar 1991 aus der KPÖ ausgetreten, blieb aber von Herzen Linker. Am 29. September kandidiere er „auf hinteren Plätzen für die KPÖ“, erklärt er.
Und so stehen nun im Grünstreifen in Egelsee neben „Euer Wille geschehe“ zwei kleine Schilder mit dem Text: „Wer’s glaubt wird selig – oder? KPÖ.“
Ich will mit meinen Zusatztafeln ein klares politisches Zeichen setzen. Mit den Inhalten der FPÖ kann ich mich auf keinen Fall identifizieren.
Wolfgang Mahrer, KLS und KPÖ-Kandidat
Und den blauen Werbe-Spruch „Das Herz sagt Ja“, hat Mahrer mit dem Satz „Die Vernunft sagt NEIN“ garniert. Ob dieser kuriose Disput den Ausgang der Wahl beeinflussen wird, bleibt fraglich. Fix ist, dass Herbert Kickl und Co. die Werbeaktion insgesamt verteidigen. Das „zutiefst demokratische Bekenntnis“ der FPÖ als Missbrauch von etwas völlig anderem auszulegen, sei „unpassend“, heißt es.
Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass viele Plakatständer und andere Werbemittel der FPÖ von Unbekannten zerstört oder beschmiert werden.
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