„Krone“-Kommentar

Was bringt Kickl die Provokation?

Innenpolitik
31.08.2024 06:00

Ein Verdacht: Herbert Kickl tut nur so, als ob er Kanzler werden wolle. In Wirklichkeit will er das gar nicht.

Warum sonst sollte Kickl einen Volksentscheid über die Todesstrafe in Betracht ziehen? Das ist ein eiskalt kalkulierter Tabubruch.

Warum sonst sollte Kickl die Gäste der Salzburger Festspiele als Inzuchtpartie beflegeln? Es machte die Sache nicht besser, dass Kickls Sekretär nach der Empörung ausrichten ließ, mit der Beschimpfung wären nicht alle Gäste, sondern eh nur der Bundespräsident gemeint gewesen. So als wäre das Staatsoberhaupt der schlimmste Fall von Inzest seit dem „Fall F.“ in Amstetten.

Warum sonst sollte der FPÖ-Chef auf seine Plakate „Euer Wille geschehe“ schreiben lassen, wenn er nicht viele Katholiken vor den Kopf stoßen will? Für Jesus wird sich Kickl hoffentlich doch nicht halten?

Natürlich bekommt Kickl mit diesen Methoden aus dem Lehrbuch für Provokateure viel Aufmerksamkeit. Aber der lauteste Schreihals in der Krabbelgruppe war nie das Kind, mit dem andere spielen wollten.

Das alles nährt den Anfangsverdacht, dass Kickl überhaupt nicht Bundeskanzler werden will. Er wird die FPÖ bei den Wahlen auf den ersten Platz führen, aber sich wegen sonderlichen Benehmens als Regierungspartner der Verantwortung entziehen können.

Die glanzlose ÖVP wäre dann gezwungen, mit der desolaten SPÖ und den vor Ehrgeiz platzenden Neos eine Ampelkoalition zu bilden, über die Kickl mühelos jahrelang toben kann.

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