Rollstuhl-Tennisspieler Nico Langmann feierte in Roland Garros einen Auftaktsieg, bezwang den Südkoreaner Han Sung-bong vor den Augen seines großen Fanclubs mit 6:2, 0:6, 6:2 – und jubelte bei seinen dritten Paralympischen Spielen über seinen ersten Sieg: „Daraufhin habe ich meine ganze Karriere hingearbeitet!“
Die „Krone“ berichtet aus Paris
Die Zuschauer sprangen von ihren Sitzen, Nico Langmann warf ungläubig seinen Schläger weg, ließ sich gebührend feiern – es ist vollbracht! In seinem dritten Anlauf feierte der 27-jährige Wiener seinen ersten Sieg bei Paralympischen Spielen, schlug in Runde eins den Südkoreaner Han Sung-bong auf Court zehn der geschichtsträchtigen Tennis-Anlage in Roland Garros mit 6:2, 0:6, 6:2. „Das ist der größte Tag in meiner sportlichen Karriere, darauf habe ich jahrelang hingearbeitet – unglaublich, das bedeutet mir alles.“
Sein nach Paris eingeflogener Fanclub, rund 50 Leute, bestehend aus Familie, Freunden und Bekannten fiel Langmann gekleidet in weißen „Team-Nico“-Leiberl um den Hals, hatte zuvor während des Spiels für eine beeindruckende Atmosphäre gesorgt. „Das war Davis-Cup-Stimmung“, lachte Langmann. „Es ist so schön, diesen Moment mit all diesen Menschen teilen zu können.“
Berg- und Talfahrt
Nach einem Spiel, das für Langmann wie eine Berg- und Talfahrt verlief. Zu Beginn lag er 3:1 in Front, ließ sich danach auch von einer rund drei Stunden andauernden Regenunterbrechung nicht beirren – Satz eins ging mit 6:2 an den Wiener. Bei dem anschließend plötzlich der Faden riss. „Ich wollte noch einen Gang zulegen, das ist schief gegangen“, so Langmann. Dem zu viele Fehler unterliefen, Satz zwei ging mit 0:6 verloren. In Satz drei fand er schließlich wieder seinen Rythmus, verwertete nach 1:24 Stunden seinen ersten Matchball.
In der zweiten Runde trifft Langmann nun am Sonntag auf den Niederländer Maikel Scheffers, ehemalige Nummer eins der Welt, in Paris an Nummer 15 gesetzt. „Ich kenne ihn gut und habe öfters gegen ihn gespielt. Zwar noch nie gewonnen, aber es war knapp. Von den Gesetzten ist er sicher ein Gegner, gegen den etwas möglich sein könnte. Heute habe ich sicher einige Bälle gespielt, die ihm auch wehtun“, so der Wiener, der zur Feier des Tages am Freitag Abend noch einen Sprung ins Österreich Haus schauen und mit seinen Engsten anstoßen wird. Das aber antialkoholisch! „Auf das Bier werde ich verzichten – schließlich bin ich jetzt richtig im Turnier angekommen.“
Riegler scheitert früh
Das Aus in Runde eins kam hingegen für Österreichs zweiten Vertreter im Einzel, Josef Riegler. Der 49-Jährige unterlag Suresh Dharmasena aus Sri Lanka mit 1:6, 3:6. „Ich bin bitter enttäuscht, da wäre viel mehr möglich gewesen“, haderte Riegler nach seinem letzten Einzel-Spiel der Karriere bei Paralympischen Spielen. Im Doppel ist er mit Langmann noch am Start, nach einem Freilos zum Start steigt die zweite Runde am Sonntag.
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