Der Auftakt zur fünften Salzburger Liga-Runde am Freitag hatte es in sich. Leader Seekirchen blieb im Hit gegen Anif mit etwas Glück makellos, die Verfolger schrieben gleichermaßen an. Erleichterung herrschte indes bei noch sieglosen Straßwalchnern und Aufsteiger ASV. Derweil herrscht in Puch Rätselraten.
Ein Eigentor bei einem abgefälschten Freistoß entschied das Spiel der Runde zwischen Seekirchen und den wiedererstarkten Anifern, weil Erkek ins eigene Tor traf. „Wir hatten dann nach 30 Minuten nicht mehr so den Zugriff, konnten den Ball vorne nicht behaupten“, befand Seekirchen-Trainer Mario Lapkalo. Der wusste: „Es warten ja alle nur darauf, dass wir mal wieder umfallen.“ Tatsächlich: Die Wallerseer haben 2024 erst ein Spiel verloren, sind seit Runde eins gar ohne Gegentor.
Anif-Coach Tom Eder war zufrieden mit der Leistung seiner Truppe: „Wir haben uns teuer verkauft!“ Er ärgerte sich mehr über den Freistoßpfiff vorm Goldtor. „Wir hatten auch drei, vier Chancen. In Seekirchen musst du dann eben eine davon nutzen.“ Bloß: Zweimal hexte Goalie Heuberger, einmal köpfelte Geburtstagskind Sparber vorbei.
Trainerdebüt ging schief, Grödig siegte zu hoch
Dahinter mühte sich Hallein zu einem 4:2 beim SAK, verpatzte so den Interimstrainern Nemeth-Strasshofer den Einstand. „Es braucht eben alles seine Zeit“, meinte Hallein-Sportchef David König zum Spielverlauf. Glück spielte auch mit: Galleis Schuss ging an die Latte, auf der anderen Seite netzte Gigic seinerseits per Weitschuss. Beim 4:2 monierten die Nonntaler vergebens ein doppeltes Abseitsspiel. „Eine ordentliche Leistung. Natürlich sind wir jetzt angespeist, weil wir uns nicht belohnt haben und Pech auch dazu kam“, knirschte SAK-Vizeobmann Walter Larionows.
Erster Seekirchen-Verfolger bleibt indes Grödig, das (ebenso mit Glück) Siezenheim 4:1 bezwang. „Sie waren dem 2:0 näher“, gestand Trainer Arsim Deliu. Siezenheim-Gegenstück Peter Urbanek befand: „Es war 70 Minuten lang ein richtig gutes Auswärtsspiel. So ist es dann zermürbend, auch weil wir billige Gegentore bekommen haben.“ Sie waren sich einig: In Summe fiel der Sieg zu hoch aus.
Ausschluss und Verletzungen in Eugendorf
Aufatmen konnte derweil Bürmoos. Die von Verletzungssorgen geplagten Flachgauer siegten in Eugendorf spät dank eines sehenswerten Ugrinovic-Treffers mit 2:1. Wermutstropfen: Stadler wehrte sich nach einem Zupfer in die Leisten mit einem Ellbogenschlag, wird wohl länger zusehen müssen. „Wir müssen zur Pause 3:0 führen, haben gekämpft wie die Löwen. Extrem wichtig, dass wir uns Luft nach hinten verschafft haben“, meinte Bürmoos-Obmann Robert Eckschlager. Eugendorf klagte indes auch über Verletzungspech: Endletzberger schied vor der Pause mit Verdacht auf gröbere Knöchelverletzung aus. Unmittelbar vor dem Ausschluss in der Schlussphase verdrehte sich Crnogorcevic das Knie, wurde von der Rettung abgeholt. „Wir waren in der zweiten Halbzeit überlegen. Bitter, wenn du dann einen Fehler machst und verlierst“, resümierte Sportchef Christof Kopleder.
Erster Straßwalchen-Sieg ausgerechnet im Derby
Nur sieben Minuten Fahrweg liegen zwischen Neumarkt und Straßwalchen. Während der Aufsteiger gut aus den Startlöchern gekommen war, mussten Letztere nun bis zur fünften Runde warten, ehe der erste Dreier eingefahren war. „So tritt ein Team auf, das nicht gegen den Trainer spielt“, atmete Hausherren-Coach Bernhard Huber-Rieder nach dem 4:1 durch. Dessen Kumpel Ivic traf per Elfer, der furios auftretende Wildmann netzte doppelt. „Wir waren chancenlos“, gestand Neumarkt-Sportchef Hans Hajek, der zudem den Ausfall von Topscorer Atiabou zu verdauen hatte. Der Straßwalchen-Sieg war aber teuer bezahlt: Berner lädierte sich den Knöchel, Keeper Tezzele kegelte sich die Schulter aus.
Man investiert so viel Herzblut. Es tut gut, endlich die Bestätigung zu erhalten.
Straßwalchen-Coach Huber-Rieder nach dem ersten Sieg
„Meistertitel können wir abschreiben“
Geknickt war indes Puch nach dem 1:2 gegen Aufsteiger ASV. Nach kaum eineinhalb Minuten nutzte Ogunlade einen Patzer von Goalie Colic per Kopf zum 1:0, just Puch-Leihgabe Grasegger legte das 2:0 per Sonntagsschuss nach einem Corner nach. Puch kam zum Anschluss durch Petrovic, im Finish hielt Schranz den Sieg mit einem parierten Elfer gegen Rexhepi fest. „Vorne haben wir in der Liga nichts verloren. Wir müssen uns hinterfragen“, war Puch-Coach Mersudin Jukic schockiert. Präsident Christian Schwaiger ergänzte: „Ich habe mich geirrt. Mit dem Titel haben wir heuer sicher nichts zu tun.“ Derweil freute sich ASV-Betreuer Adam Gawron über den zweiten Sieg en suite: „Das war konsequent und diszipliniert. Ein hart erkämpfter Erfolg!“
Ich vertraue nach wie vor meinen Spielern, die Qualität ist da. Wo ich mich geirrt habe: Mit dem Titel haben wir nichts zu tun!
Puch-Boss Christian Schwaiger resümiert
Weiter geht die fünfte Runde mit der Samstagspartie Thalgau gegen Golling (15), ehe Bramberg Sonntag den Spieltag daheim (17) gegen Hallwang beschließt.
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