Angst vor Ölpest
Video: Houthi zünden auf Öltanker Sprengsätze
Houthi-Rebellen haben Filmmaterial (siehe Video oben) veröffentlicht, das zeigt, wie ihre Kämpfer auf einem Öltanker, den sie am 21. August gekapert haben, knapp ein Dutzend Sprengladungen zünden. Es ist unklar, was bei den Explosionen beschädigt wurde, die Angst vor einer Ölpest im Roten Meer ist aber groß.
Während die Sprengsätze an Bord des unter griechischer Flagge fahrenden Tankers Sounion detonierten, skandierten die vom Iran unterstützen Houthi im Video: „Gott ist der Größte, Tod für Amerika, Tod für Israel, verflucht seien die Juden, Sieg für den Islam.“
Tanker nach Beschuss manövrierunfähig
Die 274 Meter lange Sounion hat rund eine Million Barrel (159 Mio. Liter) Öl geladen. Das Schiff war am 21. August westlich der jemenitischen Hafenstadt Hodeidah von den Houthi beschossen und mit einer Drohne angriffen worden. In der Folge kam es zu einem Brand an Bord und einem Ausfall der Maschinen, sodass der Tanker derzeit manövrierunfähig im Roten Meer treibt.
Ein französischer Zerstörer, der im Rahmen der EU-Operation Aspides operiert, rettete die 25 philippinischen und russischen Besatzungsmitglieder sowie vier private Sicherheitsleute, die das havarierte Schiff verlassen hatten, und brachte sie ins nahe gelegene Dschibuti.
UN-Generalsekretär zeigte sich besorgt
Seitens der UNO wurde vor der Gefahr einer Umweltkatastrophe im Roten Meer gewarnt. Der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres erklärte, dies sei eine „ernste Bedrohung für die Umwelt in der Region“. Der Tanker stelle ein „enormes Umweltrisiko“ dar und „wir sind sehr besorgt.“
Griechenland meldete den Vereinten Nationen Anzeichen für einen Ölteppich von mehr als zwei Seemeilen (gut vier Kilometer) Länge im Gebiet um das havarierte Schiff. „Griechenland fordert alle beteiligten Nationen und Akteure dringend zur Mithilfe dabei auf, (...) das Problem möglichst bald zu lösen“, hieß es am Freitag.
Die Bergung der „Sounion“ werde nach ersten Planungen in den nächsten 48 Stunden gestartet, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen am Freitag. Sie dürfte kompliziert werden, da Houthi-Rebellen Sprengsätze an dem Schiff angebracht hätten. Ob der Tanker in einen Hafen geschleppt oder die Ladung in ein anderes Schiff gepumpt wird, könne erst nach einer Inspektion der „Sounion“ entschieden werden.
Rebellen greifen regelmäßig Handelsschiffe an
Die Houthi-Miliz im Jemen greift immer wieder Handelsschiffe vor ihrer Küste an und rechtfertigt dies als Zeichen der Solidarität mit der Hamas im Gaza-Krieg. Zahlreiche Großreedereien meiden wegen der Angriffe seit Monaten weitgehend das Rote Meer und den Suezkanal. Die Houthis, wie die Hamas vom Iran unterstützt, erklärten kürzlich, sie würden eine Bergung des Tankers erlauben.
Der Sprecher der Houthi, Mohammed Abdulsalam, betonte jedoch, dass es keine vorübergehende Waffenruhe gebe und dass die Gruppe nur zugestimmt habe, das Abschleppen des Öltankers Sounion zu erlauben, nachdem mehrere internationale Parteien die Gruppe kontaktiert hätten.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.