„Wunderkind“ Kimi Antonelli im ersten Einsatz in Monza mit heftigem Abflug Williams-Pilot Franco Colapinto feiert am Sonntag GP-Debüt. Dr. Marko hält Rookie-Rennen für „gute Idee“. Ihm zufolge sollen die Jungen „Gas geben statt nur aufs Auto aufzupassen.“
„Ich bin mir sicher, dass er es genießen wird, vor seinem Heimpublikum zu fahren, und ich bin mir ebenso sicher, dass die Fans sich darauf freuen werden, ein neues italienisches Talent auf der Strecke zu sehen“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff kurz vor dem Trainingsauftakt in Monza. „Ein italienischer Junge in einem wettbewerbsfähigen Auto wird etwas sein, auf das jeder in Italien stolz sein kann.“ Auch Wolff selbst. Der 52-jährige Wiener, der auch fließend Italienisch spricht, hat diesen Andrea Kimi Antonelli auserwählt. „Wir folgen ihm, seit er elf Jahre alt war. Ein Baby-Kartfahrer, der stolz mit seinem Mercedes-Kit in der Garage stand.“
„Endlich!“
Auch Formel 1-Geschäftsführer Stefano Domenicali blickte gespannt auf den ersten Einsatz des 18-Jährigen. „Endlich ist ein Italiener zurück in der Formel 1.“ Als letzter Pilot vom „Stiefel“ kletterte Antonio Giovinazzi 2017 in Melbourne in den Sauber. Der letzte Weltmeister aus Italien? Alberto Ascari im Jahr 1953
Doch Kimis Premiere wurde zum „worst case“ – nach zehn Minuten das Auto in der Parabolica verloren, 45g-Einschlag in die Reifenstapel. Toto Wolff: „Solche Momente passieren, sie werden auch nächstes Jahr passieren, aber auch viele Highlights.“
„Schon als Kind davon geträumt“
Zu seinem überraschenden Debüt als Stammpilot kommt Franco Colapinto. Der 21-jährige Argentinier bekam von Williams das Cockpit des über weite Strecken der Saison enttäuschenden Logan Sargeant. Allerdings ein Debüt mit Ablaufdatum, denn ab 2025 übernimmt Carlos Sainz diesen Sitz, für Colapinto als quasi neun Bonusrennen, in denen er sich empfehlen kann. „Schon als kleines Kind habe ich von dieser Gelegenheit geträumt. Jetzt diese Chance zu bekommen, ist Wahnsinn“, strahlte Colapinto, der erst zu Wochenbeginn den Anruf von Teamchef James Vowles erhalten hatte. „Ich saß gerade im Formel-2-Simulator und bereitete mich auf Monza vor. Dann diese Gelegenheit. Ich musste nicht lange überlegen – ich bin bereit!“
Aber auch Colapinto hatte seine Schrecksekunde, er rutschte wie Antonelli in der Parabolica von der Piste, konnte aber weiterfahren. Die Tagesbestzeit holte sich übrigens Lewis Hamilton im Mercedes .
„Tolle Geschichte“
Einer, der sich bestens mit „Wunderkindern“ (Verstappen, Vettel) auskennt, ist Red Bulls Motorsportchef Dr. Helmut Marko. „Das ist eine tolle Geschichte mit Colapinto, auch mit Antonelli, allerdings sollten Rookies nicht nur in einem Freitag-Training zum Einsatz kommen. Da geht’s in Wahrheit nur darum, auf das Auto für den Stammfahrer aufzupassen. Sie sollten Gas geben.“
Und genau das plant die Formel 1 gemeinsam mit dem Weltverband FIA. Zwei Tage nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi (8. Dezember) könnte so ein Rookie-Rennen im Sprintformat über die Bühne gehen. Dr. Marko: „Das ist eine gute Idee, dort können die Burschen zeigen, was sie wirklich drauf haben.“
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