Die "Begleithunde" dienen den Geparden als Spielgefährten und Leittiere, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Befreundet sind zum Beispiel der dreieinhalbjährige männliche Gepard "Shiley" und der Anatolische Hirtenhund "Yeti" im Safari Park in Escondido, Kalifornien (Bilder).
"Es ist eine Liebesgeschichte, in der eine Spezies einer anderen Art beim Überleben hilft", erklärt etwa Jack Grisham vom Zoo St. Louis, der als Nordamerika-Koordinator für das Überleben der Art mitverantwortlich ist. "Es dreht sich alles darum, die Geparden zu ermutigen und ihnen Sicherheit zu geben", beschreibt Janet Rose-Hinostroza vom San Diego Zoo Safari Park die Arbeit.
Hunde haben Vorbildfunktion
Schließlich seien Geparden in Tiergärten für die Zucht oft kaum geeignet: Viele hätten Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Geparden oder seien von ihren Müttern verlassen worden. Das mangelnde Vorbild und die fehlende Souveränität würden die Geparden nun bei ihren Hundefreunden finden.
"Begleithunde" aus dem Tierheim
Im Safari Park haben vier der 19 Geparden einen "Begleithund", die üblicherweise aus Tierheimen stammen. Sie werden etwa im Alter von drei Monaten aneinander gewöhnt. Wichtig sei, so Rose-Hinostroza, dass der Hund zwar dominant ist, aber auch der Freund des Geparden sein möchte. "Hunde machen sich um ihre Katzen Sorgen. Sie beschützen ihre Katzen", beschreibt sie das Verhältnis. Umgekehrt sei das hingegen nicht so.
Die tierischen Freunde leben zusammen, doch die Hunde verbringen auch Zeit mit Artgenossen und Menschen. Besonders wichtig sei die Trennung bei der Fütterung - "sonst gäbe es einen wirklich fetten Hund und einen sehr dünnen Geparden", so Rose-Hinostroza.
Hunde schützen Geparden auch in freier Wildbahn
Woher die Idee der ungewöhnlichen Tierfreundschaft stammt, ist unklar. Fest steht, dass Laurie Marker vom Cheetah Conservation Fund in Namibia vor Jahrzehnten Anatolische Hütehunde an Bauern verschenkte, um deren Ziegenherden zu schützen. Die Tiere wiegen bis zu 70 Kilo und "fürchten sich vor nichts", so Grisham vom Zoo St. Louis. Durch die Hunde habe die Geparden-Population in Afrika erstmals seit 30 Jahren wieder zugenommen, da die Hunde die Tiere verjagen und so vor der Erschießung retten.
Die Zahlen sind dennoch dramatisch: Noch vor einem Jahrzehnt gab es laut Grisham 100.000 Geparden in freier Wildbahn, heute hingegen weniger als 12.000. In 13 Ländern sei die Rasse bereits ausgestorben.
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