Über 100 Jugendliche zeigten beim Erste-Hilfe-Landesjugendbewerb in Feldkirchen ihr Helferherz. Dabei spielte auch der Grundgedanke des Roten Kreuzes eine Rolle. Die „Krone“ sprach mit Rot-Kreuz-Präsident Martin Pirz über die wichtige Arbeit der Jugendgruppen.
Zu zahlreichen Einsätzen mussten die Rettungsorganisationen am Samstag in die Tibelstadt. Von Säuglingsrettung, über allergische Reaktion bis hin zur Reanimation war einiges dabei. Aber nicht die Rettungssanitäter oder Notärzte mussten die Einsätze abarbeiten, sondern die Jugendgruppen von Roten Kreuz und Johanniter-Unfall-Hilfe.
Lange Vorbereitungen für den großen Einsatz
“Die Jugendgruppenmitglieder trainieren oft wochen- und monatelang, um Höchstleistungen zu erreichen“, erklärt Hannes Wandaller, Landesjugendreferent des Roten Kreuz. Umso größer war dann vor den Stationen, welche in der ganzen Innenstadt von Feldkirchen verteilt waren, die Anspannung bei den Jugendlichen. „Wir wollen immerhin eine gute Leistung erbringen“, erzählt eine junge Helferin, während sie auf ihren Einsatz wartet. Und als ihre Gruppe dann an den Start geht, sind alle fokussiert, jeder Handgriff sitzt. Die Einsätze werden abgearbeitet, die Patienten versorgt, jeder weiß, was er tut. Und nach rund zehn Minuten ist dem Rettungsnachwuchs die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, die Station wurde gemeinsam gemeistert. Doch eine Verschnaufpause gibt es nicht. Vier weitere Stationen liegen noch vor den Jugendlichen.
Nicht nur in der Praxis mussten die Jugendlichen ihr Können und Wissen zeigen. Erstmals gab es auch einen Theorie-Stand, bei dem sich alles rund um das Humanitäre Völkerrecht drehte – ganz im Zeichen des Rot-Kreuz-Gründers Henry Dunant.
„Krone“: Warum sind die Jugendbewerbe der Einsatzorganisationen so wichtig?
Martin Pirz: Meiner Meinung nach, ist es ganz wichtig, dass Menschen schon früh lernen aufeinander zuzugehen. Das wird heute viel zu wenig gemacht. Und wir versuchen über die Jugendgruppen dann, diese Werte und die Erste Hilfe in die Gesellschaft zu bringen.
Also sollen die Kinder und Jugendlichen etwas für das Leben lernen?
Ja, es geht nicht immer um medizinische Notfälle. Bei uns sollen sie einfach die Angst verlieren auf einen Menschen zuzugehen und ihm die Frage zu stellen, wie es ihm eigentlich geht. Aber sie sollen auch lernen, dass sie in einem Team arbeiten müssen, um etwas zu erreichen und Entscheidungen treffen. Denn die schlechteste Entscheidung ist, keine zu treffen. Das hilft später einmal im Leben.
Viele von ihnen bleiben dann dem Roten Kreuz erhalten, oder?
Absolut. Es ist immer schön zu sehen, dass ehemalige Jugendgruppenmitglieder in führenden Positionen anzutreffen sind. Ich selbst habe meine Karriere beim Roten Kreuz auch in der Jugendgruppe gestartet.
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