Gemeinsam in NÖ

Wir wollen gute Nachbarschaft aktiv (er)leben

Niederösterreich
01.09.2024 13:33

Es klingt paradox: Trotz digitaler Vernetzung und Erreichbarkeit rund um die Uhr nimmt der Kontakt zur Nachbarschaft ab. Das soll jetzt wieder anders werden.

In Niederösterreich gibt es 758.583 Haushalte. Egal, ob im ländlichen Raum, im urbanen Umfeld, in einem Wohnblock oder in einer beschaulichen Siedlung, in der Gartenhausanlage oder im Seniorenheim – alle Bewohner haben Nachbarn. Auch das Engagement für Nachbarschaft wird vom ehrenamtlichen, freiwilligen Engagement getragen. In ganzen Land sind 700.000 Menschen freiwillig engagiert, die im Schnitt 7,44 Wochenstunden für ihre Tätigkeit aufwenden. Doch der Kontakt in die Nachbarschaft nimmt derzeit leider immer stärker ab.

Für ein gutes Zusammenleben
Seit 28. Mai, die „Krone“ berichtete, wird da gegengesteuert. „Es geht um den Zusammenhalt in der Gesellschaft und das Entgegenwirken von negativen Entwicklungen. Nachbarschaftspflege kann man nicht verordnen, aber wir können Impulse geben“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Man wolle Initiativen setzen und soziale Kompetenzen ausbauen.

Bei einem Arbeitsmeeting mit Bürgermeister Günther Schalko aus Eisgarn von der Initiative Nachbarschaft Plus wurde jetzt aufgezeigt, wie das gehen kann. 200 Ehrenamtliche sind im Rahmen dieser Initiative in 10 Gemeinden aktiv. Sie bieten Mitfahrgelegenheiten ebenso wie Krankentransporte, erledigen Einkaufswege und vieles mehr. Schalko: „Wir haben eine App, über die die gesamte Abwicklung der Transporte läuft. “ Gleichzeitig bietet man auch Tarockierrunden, Erzählcafés und Besuchsdienste an. Franz Schweifer und Johannes Rieder vom „Verein zur Verzögerung der Zeit“ sind ebenso an Bord. Sie meinen: „Menschen wollen miteinander reden. Sie brauchen Dialog und Resonanz.“

„Nachbarschaft leben“ – unter diesem Motto sollen die niederösterreichischen Landsleute wieder stärker zusammenrücken. (Bild: Franz Gleiß)
„Nachbarschaft leben“ – unter diesem Motto sollen die niederösterreichischen Landsleute wieder stärker zusammenrücken.

Da es um die „Kultur der guten Nachbarschaft“ geht, ist auch Kulturregion-NÖ-Geschäftsführer Martin Lammerhuber mit seinem Team aktiv mit dabei. „Wir planen im Oktober ein Symposium im Ausbildungszentrum Atzenbrugg und wollen künftig gelebte Positiv-Beispiele vor den Vorhang bringen“, berichtet er. Der „Tag der Nachbarschaft“ am 20. Mai 2025 soll dann zeigen, wie die Niederösterreicher künftig nachbarschaftlich näher zusammenrücken können.

Infos unter: https://freiwilligencenter.at/

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