Neuer Urlaubstrend

Trotz Hitze ans Meer – aber „Coolcation“ im Kommen

Österreich
31.08.2024 21:05

Heiß, heißer, Urlaub am Meer. Während vorerst nur ein kleiner Teil der Touristen kühle Bergluft vorzieht, bleibt das Gros seinen Reisegewohnheiten treu. Ein neuer Reisetrend ist aber wohl im Durchstarten.

Zu heiß, zu kalt, zu windig, zu windstill, zu regnerisch, zu viel Schnee, zu wenig. Egal. „Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann“, lautet ein Sprichwort. Das trifft vor allem aufs Wetter zu. Doch angesichts des historischen August-Hitzerekordes, der hierzulande gerade verzeichnet wurde, ist eine Debatte über die (Un-)Erträglichkeit der Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke in Österreich entbrannt. Von den 40 Grad in manchen unserer Lieblingsurlaubsländer am Mittelmeer ganz zu schweigen.

Zurück auf die Berge
Also was tun mit den „Hitze-Empfindlichen“ hierzulande? Schicken wir sie doch einfach auf Sommerfrische. Einige Tourismusexperten sehen schon einen ganz neuen Urlaubstrend: zurück auf die Berge, um der Hitze zu entkommen.

Peter Zellmann leitet das Institut für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT). (Bild: Peter Zellmann)
Peter Zellmann leitet das Institut für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT).

Professor Peter Zellmann, er leitet seit 1987 das Wiener Institut für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT), betont aber im Interview (siehe unten): „Oftmals steckt der Wunsch heimischer Marketingagenturen dahinter, die ein Comeback der Sommerfrische proklamieren wollen.“ Dennoch weiß Zellmann: „Unser Alpenraum ist eine fantastische Kombination aus Erholung, Natur und sportlichen Möglichkeiten. Außerdem bieten die Städte viele kulturelle Möglichkeiten an.“

Wie auch immer. Ein neuer Reisetrend ist offenbar im Durchstarten: „Coolcation“ nennt er sich (er setzt sich aus den Wörtern „cool“ für kühl und „vacation“ für Urlaub zusammen).

Man kann die Hitze spüren: ein überfüllter Strand in Lignano (Bild: Lignano Sabbiadoro)
Man kann die Hitze spüren: ein überfüllter Strand in Lignano
(Bild: stock.adobe.com/alexugalek - stock.adobe.com)
Wanderer am Kitzbühler Horn (Bild: lettas - stock.adobe.com)
Wanderer am Kitzbühler Horn

Skandinavien und Schottland hoch im Kurs
Was sind die derzeit beliebtesten Hotspots für „Coolcation“? Schottland - kaum zu glauben, dass man an der schottischen Küste surfen kann. Besonders die Strände von Thurso und Belhaven Bay sollen bekannt für ihre beeindruckenden Wellen sein.

Auch Skandinavien steht hoch im Kurs, gefolgt von Kanada, Island, Estland, Schweiz, Arktis, Antarktis und – ja – auch Österreich.

Die Alpenrepublik hätte jedenfalls einiges zu bieten. Und sie wäre bereit für mehr Sommergäste. Dazu müsste sichergestellt werden, dass die Nutzung unserer Natur- und Kulturlandschaft respektvoll erfolgt.

Unsere Alpen als Ausweichquartier
Touristiker sehen jedenfalls eine Verschiebung in nördlichere Destinationen. Nicht unzufrieden zeigen sich Österreichs Hoteliers mit der laufenden Sommersaison - und sie blicken auch dem September optimistisch entgegen. Zumindest, was die Buchungen betrifft.

Und die Wetterlage spielt dabei eine wesentliche Rolle: „Wir merken, dass die Gäste, was das Wetter am Urlaubsort betrifft, tatsächlich sensibler werden“, erklärt Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler. Das ändert insgesamt auch die Reisegewohnheiten: Die Wetterlage ist ein Grund für die Kurzfristigkeit bei den Buchungen. Dies stelle die Branche jedoch vor Herausforderungen, was die Personalplanung und den Lebensmitteleinkauf betrifft.

Von den neuen klimatischen Bedingungen könnte die heimische Tourismuswirtschaft in Zukunft aber auch profitieren. „Studien von Hotelvereinigung und Österreich Werbung prognostizieren eine steigende Nachfrage nach kühleren Destinationen und sagen eine Verschiebung Richtung nördlichere Gebiete in Europa vorher“, so die Staatssekretärin.

 Kronen Zeitung
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