Pacult mit Kritik:

„Dann stell ich gleich ein Tippkick-Mandl ins Tor“

Kärnten
31.08.2024 22:49

In Überzahl überzeugte Fußball-Bundesligist Austria Klagenfurt gegen Blau-Weiß Linz lange gar nicht, erntete Coach Peter Pacult Kritik von den Rängen – am Ende gab’s den zweiten Sieg en suite. Und der violette Cheftrainer sparte auch nicht mit Kritik am eigenen Goalie. Debütant Salifou hat eine Entscheidung über seine Togo-Nationalteam-Einberufung getroffen. 

Glücklich und zufrieden. Das war Peter Pacult nach dem 3:1-Arbeitssieg über Blau-Weiß Linz definitiv nicht. Zurecht. Trotz Überzahl viele Mängel im Passspiel, kaum Torgefahr – und auch ganz hinten war man nicht sattelfest. Wobei einer Pacults Zorn ganz besonders abbekam: Goalie Marco Knaller. Beim 1:1-Ausgleich von Ronivaldo verspekulierte sich der 37-Jährige brutal, kassierte einen weder scharf, noch platziert getretenen Freistoß ins Tormann-Eck.

„Es ist nicht das erste Mal...“ 
„Das darf einem Routinier wie ihm nicht passieren! Es ist nicht das erste Mal, dass er so einen Treffer ins Tormanneck kriegt – so kann ich gleich ein Tippkick-Mandl reinstellen. Ich weiß, dass es hart ist. Aber die Kritik muss er jetzt schlucken – seine Mitspieler haben ihn am Ende dann gerettet.“

Marco Knaller (Bild: GEPA pictures)
Marco Knaller

„Kasai soll besser hinsehen!“
Der größte Aufreger des Abends war aber freilich die Rote Karte gegen Linz-Verteidiger Strauss – der als letzter Mann klar zuerst denn Ball spielte, dann erst Bobzien traf. Aber Schiri Weinberger blieb bei seiner falschen Entscheidung, der VAR bekräftige diese – warum auch immer. Was Gäste-Coach Gerald Scheiblehner zurecht aufbrachte: „Viele Entscheidungen in den letzten Wochen waren nicht bundesligareif, ungerecht, unfair – für mehrere Teams. Ich empfinde es dann als Verhöhnung, dass sich Referees Fehler auch nie eingestehen. Schiri-Boss Kasai soll künftig besser hinsehen und die schützende Hand wegnehmen!“ Klagenfurt scheint offenbar wahrlich kein guter Boden für richtige Pfiffe zu sein. . .

Gerald Scheiblehner (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Gerald Scheiblehner

Pfeifkonzert und Kritik gegen Pacult
Der Sieg war jedenfalls mühsam – aber am Ende strahlte Austria Klagenfurt vor Erleichterung! Eben auch dank Peter Pacults goldenem Händchen: Denn „PP“ hatte Nici Binder und Philipp Wydra in Minute 66 gebracht – und erntete dafür sogar ein Pfeifkonzert der eigenen Fans, weil er im Zuge der insgesamt fünf Wechsel auch den starken Debütanten Salifou und Torjäger-Hoffnung Toshevski runternahm. Am Ende aber sollte Pacult aber wieder recht behalten. . .

Peter Pacult musste sich viele Pfiffe gefallen lassen  (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Peter Pacult musste sich viele Pfiffe gefallen lassen 

Denn Binder erlöste trotz missglücktem Wernitznig-Freistoß die Violetten spät – aus der Drehung ins kurze Eck zum so wichtigen 2:1 (82.)! „Ich habe voll draufgehalten, bin so happy“, strahlte er über sein zweites Liga-Tor.

Wydra scorte sein erstes Bundesliga-Tor (Bild: GEPA pictures)
Wydra scorte sein erstes Bundesliga-Tor

Und Wydra setzte in Minute 89 mit seinem Bundesliga-Premierentreffer – weil er sich nach einem selbst getretenen Eckball die Kugel wieder schnappte, aus spitzem Winkel durchzog – den 3:1-Schlusspunkt. „Ein unbeschreibliches Gefühl – den Ball nehme ich mir als Andenken mit!“, jubelte der 21-Jährige.

Binder traf zum 2:1 (Bild: GEPA pictures)
Binder traf zum 2:1

Aber der Sieg war eben hart, sehr hart erarbeitet. Zwar war man schon nach 13 Minuten durch Bobzien, der einen tollen Pass von Toshevski (der drei Spieler auf sich zog) aus elf Metern cool vollendete, früh 1:0 in Front gegangen. Nach der überzogenen Roten für Linz-Verteidiger Strauss ging’s aber spielerisch bergab! „Wir waren uns plötzlich zu schade, die wichtigen Meter zu machen, noch mehr zu laufen, waren nicht mehr sicher im Passspiel“, sparte Neuling Salifou – der seiner Togo-Team-Einberufung nicht nachkommen wird, hier bleibt – nicht mit Selbstkritik.

Neuzugang Salifou (Bild: GEPA pictures)
Neuzugang Salifou

Und so kassierte man durch Ronivaldos „Bauerntrick“ per Freistoß – links geschaut, rechts geschossen – das 1:1 (45. +2), hatte trotz Überzahl kaum Lösungen, kaum gefährliche Aktionen. . .

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Wer zahlt, darf auch kritisieren. Aber ich möchte die Kritiker gerne mal auf der Bank sehen, wie sie arbeiten würden. . .

Peter Pacult

. . . bis eben die „Joker“ stachen – und Pacult grinste: „Klar habe ich die Pfiffe mitbekommen – aber der Trainer hat wieder mal alles richtig gemacht. Und ich sage immer: Wer zahlt, darf auch kritisieren. Aber ich möchte die Kritiker gerne mal auf der Bank sehen, wie sie arbeiten würden. . .“

Nun geht’s in die Länderspielpause – da rollt am Freitag (15 Uhr, Karawankenblickstadion) im Testspiel Domzale (Slo).

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