An die Ränder. Deutschland rutscht immer weiter an die Ränder: Die gestrigen Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen, zwei der noch immer so genannten „neuen Bundesländer“, also Länder, die einst Teil der DDR waren, haben die von vielen erwarteten, befürchteten Ergebnisse gebracht: Die Wähler im gefühlt oder auch wirklich vernachlässigten Osten flüchteten massenhaft in die Extreme. In Thüringen gewann die rechtsextreme AfD überlegen, die Ex-Kommunistin Sahra Wagenknecht wurde mit ihrer neuen BSW Dritte, während die „Linke“ abstürzte. AfD und Wagenknecht kommen gemeinsam fast auf die Hälfte der Stimmen, in Sachsen ist es nicht viel weniger… „Donnerschlag aus dem Osten“ kommentiert das „Krone“-Außenpolitik-Doyen Kurt Seinitz heute und spitzt es zu: „Man könnte meinen, Putin hat in Deutschland die Wahl gewonnen“. Denn AfD und BSW fordern beide einen Stopp von Waffenhilfe an die Ukraine und sind gegen US-Raketen in Deutschland, die Russland bedrohen könnten. Diese deutschen Donnerschläge – sie sind vier Wochen vor den Nationalratswahlen auch in Österreich deutlich zu hören.
Die Wahl haben. Von Karl Nehammers Bemühen um Stimmen „der Mitte“ war hier gestern die Rede. Er versucht sich von den Rändern abzugrenzen, zählt auf die breite Mitte. Doch diese droht auch hierzulande immer schmäler zu werden. Die österreichischen Wahlgänge der jüngeren Vergangenheit, egal ob Landtage oder Gemeinderäte in Landeshauptstädten, haben ebenfalls einen starken Trend Richtung Ränder, egal ob rechts oder links, erkennen lassen. Was das für die Nationalratswahlen Ende September bedeuten kann? Besonders starke Freiheitliche auf der einen Seite, möglicherweise auch viele Stimmen für Kommunisten und Bierpartei auf der anderen Seite. In seiner Kolumne in der Montags-„Krone“ versucht Claus Pándi eine Erklärung für diese Entwicklungen in den vielen Verunsicherungen der Menschen in jüngerer Vergangenheit zu finden. Wie kann man dem begegnen? Pándi meint: „Wir haben die Wahl: Lassen wir uns durch gestaltlose Wut in die Unregierbarkeit oder durch die Staatskunst der leisen Vernunft durch den Sturm führen?“ Ja, richtig: Wir haben die Wahl.
Kommen Sie gut durch den Montag!
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